Starkes Kollektiv heißt die Erfolgsformel

Alpla HC Hard im Europacup-Hinspiel bei Thun zu Gast.
Hard Der EHF-Cup ist hinter der Champions League der zweitwichtigste Klubewerb der Europäischen Handballföderation (EHF). Nachdem der Traum vom Einzug in die Gruppenphase der Königsklasse beim Qualifikationsturnier in Presov Anfang September nach einer 34:35-Niederlage im finalen Vergleich gegen den portugiesischen Meister und Cupsieger Sporting Club de Porto Lissabon platzte, hat der Alpla HC Hard nun im EHF-Cup, dem kleinen Bruder der Champions League, den historischen Coup im Visier. Der sechsfache nationale Meister will sich als erster ÖHB-Klub für die nach der Zusammenlegung mit dem Europapokal der Pokalsieger in der Saison 2012/13 eingeführte Gruppenphase einziehen.
Letzte Hürde im Vorhaben, dem elitären Kreis der letzten 16 Mannschaften anzugehören, ist der Schweizer Cupsieger Wacker Thun, der sich in der zweiten Runde gegen West Wien mit 27:22/a und 32:27/h durchgesetzt hat. Im Hinspiel am Samstag (17 Uhr) hat der Tabellenführer der Schweizer Nati A Heimvorteil, das Rückspiel steigt am 25. November (19 Uhr) in der Sporthalle am See.
Chance für Weiterkommen wahren
Hard-Cheftrainer Petr Hrachovec, der den Klub aus dem Berner Oberland aus seiner Zeit als Trainer bei Kadetten Schaffhausen (2008 bis 2013) und Pfadi Winterthur (2013 bis 2016) sehr genau kennt, sieht vor dem Gastspiel in der Sporthalle Lachen sein Team trotz des aktuellen Erfolgslaufs keinesfalls in der Favoritenrolle: „Thun spielt derzeit den besten Handball in der Schweiz. Vor eigenem Publikum sind sie nicht zuletzt aufgrund des Heimvorteils in einer leichten Favoritenrolle. Nichtsdestotrotz wollen wir uns auswärts eine gute Ausgangslage schaffen, die uns eine realistische Chance für ein Weiterkommen ermöglicht“, betont der 45-jährige Tscheche.
Notwendig dafür ist laut dem EHF-Master-Coach eine geschlossen starke Leistung der gesamten Mannschaft: „Mit Lukas von Deschwanden und Lenny Rubin, 21-jähriger Sohn von Trainer und Wacker-Legende Martin Rubin, verfügt Thun über zwei wurfgewaltige Rückraumspieler. Daneben haben sie einige Akteure, die über internationale Erfahrung verfügen. Um sie in Bedrängnis zu bringen, bedarf es eines starken Kolletivs von uns“, betont Hrachovec.
In den letzten Tagen hat sich der Hard-Cheftrainer intensiv mit dem Gegner befasst und den 29:24-Heimsieg am Mittwoch gegen St. Gallen genau analysiert. „Ich kenne ja den Großteil der Spieler aus meiner Zeit in der Schweiz oder von meiner Tätigkeit als Schweizer U-21-Nationaltrainer. Sie sind ein starkes Team, doch es gibt auch Schwachstellen und genau in diese Lücken müssen wir stoßen.“
Um den Rhythmus bei internationalen Bewerbspielen zu behalten, sind die Roten Teufel vom Bodensee bereits einen Tag vorher nach Thun gereist und haben in der Wettkampfhalle trainiert. Hrachovec: „Für mich sind diese Rituale enorm wichtig. Duelle von zwei gleichwertigen Teams werden oft im Kopf entschieden. Wir müssen von der ersten Sekunde an mit maximaler Bereitschaft zu Werke gehen, um die Chance für den historischen Coup zu wahren.“
Handball
EHF-Cup der Männer 2017/18, 3. Runde, Hinspiel
Wacker Thun (SUI) – Alpla HC Hard Samstag, 17 Uhr
Sporthalle Lachen, SR Zendali/Riello (ITA)
Rückspiel
Alpla HC Hard – Wacker Thun (SUI) Samstag, 25. 11., 19 Uhr
Sporthalle am See, SR Andrej und Sandro Smailagic (SWE)
Erklärung: Die 16 Sieger der dritten Runde qualifzieren sind für die Gruppenphase (vier Vierergruppen, Hin- und Rückspiel), die zwishen 10. Februar bis 1. April ausgetragen wird. Die Auslosung dafür erfolgt am 30. November in Wien.