Geburtstag in unruhigen Zeiten

Seit über 30 Jahren lebt Boris Becker öffentlich, am Mittwoch wird der Ex-Tennis-Star 50.
Berlin Er war Wimbledonsieger, die Nummer eins der Tennis-Welt und ist eine der größten deutschen Sportlegenden. In den Schlagzeilen steht er aber auch wegen seines Privatlebens und zuletzt seiner finanziellen Situation. In bewegenden Zeiten feiert Boris Becker, knapp sechs Wochen nach Österreichs Tennislegende Thomas Muster, seinen 50. Geburtstag. Die Frage, wie er seinen „Runden“ feiern wolle und ob diese Zahl eine besondere Bedeutung habe, geht Boris Becker zu weit. „Bis jetzt war die Fragerunde sympathisch, jetzt erinnern Sie mich daran, dass ich älter werde. Das ist ein privates Thema, das ich nicht öffentlich besprechen möchte“, sagte er schmunzelnd.
Einen Sommer lang gab einer der größten Sportler, die es in Deutschland je gegeben hat, der Öffentlichkeit Rätsel auf. Was ist dran an den Berichten, dass er pleite sei? Erwägt er ernsthaft, an der britischen Version des Dschungelcamps teilzunehmen? Pokert er beim Wohltätigkeitsturnier im „King‘s Casino“ im tschechischen Rozvadov tatsächlich (nur) für einen guten Zweck? Am Mittwoch wird Becker 50 Jahre alt – und zu seinem Geburtstag tritt all das Widersprüchliche, Nicht-Greifbare, im wahrsten Sinne des Wortes Un-Fassbare in seiner Biografie wieder zutage. Becker faszinierte mit seinem mitreißenden Spiel, seinen Hechtrollen am Netz, seinen blutigen Knien und seiner Rivalität mit John McEnroe und Co. Er irritierte aber auch mit der „Besenkammer-Affäre“, aus der ein uneheliches Kind hervorging, oder peinlichen TV-Auftritten mit einer Fliegenklatsche am Kopf.
Keine Spur von pleite
Seit dem Sommer 2017 sorgen Meldungen über Beckers finanzielle Situation für Schlagzeilen. In der Illustrierten „Gala“ plaudert er über seine Ehe, seine Kinder, seine Gesundheit und die Beziehung zu Deutschland. Unter anderem konstatiert er: „Ich habe einen deutschen Pass, aber ich fühle mich nicht als Deutscher – mein Zuhause ist London.“
Und seine Schulden? Er räumt ein, dass gegen ihn privat ein Insolvenzverfahren laufe, sagt aber auch: „Es ist irrsinnig zu glauben, ich sei pleite.“