Im Skizirkus kam es zu Übergriffen
Wien Die ehemalige Skirennläuferin Nicola Werdenigg erzählt in einem Interview mit der Tageszeitung „Standard“ über Erlebnisse von sexueller Gewalt im Skisport während ihrer Karriere in den 70er-Jahren. „Es hat Übergriffe gegeben. Von Trainern, von Betreuern, von Kollegen.“ Die mittlerweile 59-Jährige, die unter ihrem Mädchennamen Nicola Spieß Rennen fuhr, berichtet, dass sie im Alter von 16 Jahren von zwei Männern unter Alkohol gesetzt worden sei, einer der beiden habe sie vergewaltigt. Sie habe lange nicht darüber gesprochen und sich geschämt, denn es sei ein Mannschaftskollege gewesen. Werdenigg bekam mit 14 Jahren die Einberufung in den Nationalteamkader und war „Initiatorin“ für den Boykott der Abfahrt in Schruns, als sie mit der Nummer eins wegen schlechter Sichtbedingungen nach wenigen Sekunden abschwang. Die ehemalige Abfahrtsmeisterin, die verwitwet ist und drei Kinder hat, betreibt in Wien eine Agentur für digitale Kommunikation und engagiert sich politisch für die „Liste Pilz“.