Lauda macht sich Sorgen um die Formel 1

Autos ist wichtig.“ ap
Zukunftspläne von Liberty Media geben zu denken.
Sao Paulo Niki Lauda, Aufsichtsratschef des Mercedes-Werksteams, sieht die Pläne der neuen Formel-1-Besitzer zur Umgestaltung der Serie kritisch. „Die Amerikaner brauchten natürlich Zeit, um zu verstehen, was die Formel 1 ist, aber diese Zeit läuft jetzt langsam ab“, sagte Lauda der „Gazzetta dello Sport“: „Und was sie über die Zukunft denken, bereitet mir Sorgen.“
Der Weltverband FIA und die neuen Besitzer Liberty Media hätten zuletzt immer wieder betont, dass man die Leistung angleichen müsse, sagte der 68-Jährige: „Aber die DNS der Formel 1 ist das Gegenteil. Es ist Quatsch zu denken, dass verschiedene Sieger in jedem Rennen mehr Attraktivität bringen. In der Formel 1 geht es um Wettbewerb. Die Entwicklung der Autos ist ein Grundpfeiler.“ Zuletzt hatte auch Ferrari-Präsident Sergio Marchionne schon deutliche Zweifel an der Beschneidung der Möglichkeiten geäußert und sogar das Formel-1-Engagement der Scuderia infrage gestellt.
Ein neues Motorenreglement mit günstigeren und lauteren Aggregaten sowie eine Budgetdeckelung sind Pläne, um die F 1 ausgeglichener und zugleich zugänglicher für neue Teilnehmer zu machen. Geschäftsführer Chase Carey reagierte beschwichtigend. „Es gibt eine einzige Formel 1, und die Teams müssen einmalige Autos im Bereich Motor und Chassis bauen können“, sagte er, beharrte aber auch darauf, dass Veränderungen notwendig seien: „Wir wollen, dass mehr Teams um den Sieg kämpfen und dass der Erfolg davon abhängt, wie sie das Geld ausgeben – und nicht davon, wie viel man ausgibt. Ungewissheit über den Ausgang eines Rennens ist fundamental, damit Motorsport zu einem attraktiven Sport wird.“
FIA-Präsident Jean Todt hat in den Zukunftsfragen ein gewichtiges Wort mitzureden. Seine Wiederwahl als Präsident des Internationalen Motorsport-Verbandes ist gesichert. Der 71-jährige Franzose sei nach Ablauf der Meldefrist der einzige Kandidat für die am 9. Dezember bei der Generalversammlung in Paris anstehende Wahl. Todt folgte 2009 Max Mosley nach, 2013 wurde der frühere Ferrari-Teamchef in seiner Funktion bestätigt.