Stimmung gegen Stöger droht zu kippen

Peter Stöger ist in Köln immer mehr unter Druck.
Köln Der Blick in die Zeitungen war für Peter Stöger in dieser Woche kein Vergnügen. „Krisensitzungen“ über seine Zukunft, „Schonfrist“ von zwei Spielen und Abstimmungen, ob der Österreicher bleiben oder gehen soll, waren zu lesen. Die Stimmung gegen den bisher unantastbaren Coach droht zu kippen. Von seiner Politik der ruhigen Hand lässt sich Stöger aber auch dadurch nicht abbringen. „Damit kann und muss ich leben“, sagte der 51-Jährige vor dem Europa-League-Highlight gegen Arsenal. „Ich bin nicht persönlich gekränkt oder beleidigt. Ich habe auch Verständnis dafür. Wir haben zwei Punkte in der Bundesliga, das ist einfach schlecht. Aber ich stelle mich weiter der Verantwortung, das Beste rauszuholen.“ Das Treuebekenntnis von Geschäftsführer Alexander Wehrle hatte zuletzt zumindest vorsichtiger geklungen. Gegen Arsenal und am Sonntag gegen Hertha werde er auf der Bank sitzen, hatte Wehrle nur gesagt. Die Mannschaft steht aber weiterhin hinter ihrem Trainer, das hat der Spielerrat auch der Vereinsspitze bestätigt. Das anstehende Spiel gegen Arsenal beschreibt indes ziemlich anschaulich, warum die Entscheidung für die Kölner Verantwortlichen so schwierig ist. Diese 90 Minuten, im ausverkauften Stadion und vor den Augen Europas, gegen den weltberühmten Klub aus London, sind vielleicht das größte Spiel der jüngeren Vereinsgeschichte. Das hat Stöger möglich gemacht, der die Mannschaft vor vier Jahren in der zweiten Liga übernommen hat und bis in den Europacup führte. In der EL ist das Weiterkommen noch möglich. Wichtiger noch wird dieses Spiel aber für die Psyche. „Wir müssen versuchen, jedes Spiel zu gewinnen“, sagt Stöger, „denn jedes Spiel kann Selbstvertrauen geben.“