Die „Elche“ in der Favoritenrolle

Trainingsbestzeit in Lake Louise an Theaux, Mayer auf Platz zwei.
Lake Louise Nach zwei Absagen hat es im dritten Anlauf mit dem notwendigen Pflichttraining für die erste Saisonabfahrt der Herren in Lake Louise doch noch geklappt. Bestzeit ging gestern an Adrien Theaux und damit ein Mitglied der französischen Mannschaft, die wegen des Todes von David Poisson Trauer trägt. Zweiter wurde der Österreicher Matthias Mayer (+0,35) vor Kjetil Jansrud (Nor) sowie Romed Baumann. Der Gargellener Frederik Berthold fuhr auf Platz 44.
Hoffnung aufs Podium
In Lake Louise wird der erste Abfahrtssieger der Olympiasaison ermittelt. Favoriten sind die Norweger, die acht der letzten neun Kanada-Rennen gewonnen haben. Beim ÖSV hofft man beim Trainer-Einstand von Sepp Brunner auf ein Podium. Dafür soll in einer verjüngten Mannschaft einer der von Hannes Reichelt angeführten Routiniers sorgen. Während für den Salzburger die nicht so anspruchsvolle Piste in Kanada nicht zu den Lieblingsabfahrten zählt und der 37-Jährige deshalb in beiden Rennen mit Top-Ten-Platzierungen zufrieden wäre, werden neben Max Franz und Vincent Kriechmayr vor allem Matthias Mayer gute Chancen zugebilligt.
„Wir sind ganz gut drauf“, bestätigte Mayer eine gute Saisonvorbereitung. „Vielleicht werden einige anfangs der Saison wieder schneller sein als wir. Aber wir werden trotzdem alles geben“, versprach der 27-jährige Kärntner. Vincent Kriechmayr wurde deutlicher. „Die ganze Mannschaft hat einen Schritt nach vorne gemacht“, meinte der Oberösterreicher. „Wir sind auf jeden Fall stärker als vergangenes Jahr.“
Zu verdanken ist das auch dem neuen Trainer. Am Samstag steht erstmals Sepp Brunner am Abfahrts-Kommandostand der Österreicher. Brunner wurde anstelle von Florian Winkler als Abfahrtschef geholt. Unter dem in der Schweiz so erfolgreichen Steirer soll es wieder deutlich aufwärts gehen.
Zu den neuen Impulsen Brunners zählte in der Vorbereitung auch ein spezielles Starttraining unter ÖSV-Langlauf-Koordinator Trond Nystad. „Dort liegen wertvolle Zehntel, die wir nicht mehr liegen lassen wollen“, erklärte Reichelt. Für Rennsportleiter Andreas Puelacher zählt, „dass wir seit Langem wieder einmal eine Vorbereitung ohne Verletzungen hatten“. Auch die fast schon traditionellen Abstimmungsprobleme auf dem nordamerikanischen Schnee glaubt man in den Griff bekommen zu haben.
Auf Tuchfühlung
„Wenn du in eine Saison gehst, in der jeder Vertrauen hat, dann bist du bereit“, gab sich Puelacher daher zuversichtlich. „Außerdem waren wir beim Training in Copper Mountain mit allen Teams auf Tuchfühlung. Auch das stimmt mich positiv.“
„Wenn du in eine Saison gehst, in der jeder Vertrauen hat, dann bist du bereit.“