abu dhabi Beim Grand Prix von Abu Dhabi liefern Lewis Hamilton und Sebastian Vettel noch einmal eine Zugabe ihres Privatduells. Und der britische Weltmeister gönnt seinem deutschen Widersacher auch im Formel-1-Saisonfinale keinen Millimeter. Mit einem Streckenrekord verwies der Mercedes-Star im Training zum Großen Preis von Abu Dhabi den deutschen Ferrari-Piloten auf Platz zwei und unterstrich seinen Willen, trotz des längst sicheren vierten Titels mit seinem zehnten Sieg die Saison zu beenden. Dritter bei den Übungsrunden in der Dunkelheit unter Rennbedingungen wurde Red-Bull-Fahrer Daniel Ricciardo.
Am Vormittag hatte Vettel das Duell mit Hamilton noch für sich entschieden. „Das war ein guter Auftakt, wenn wir noch ein bisschen was rausquetschen können, sollte es gut ausschauen“, ließ er wissen.
Zumindest für Vettel geht es noch um eine Kleinigkeit: die erste Vize-Weltmeisterschaft seit seinem Wechsel zu Ferrari vor drei Jahren. Dank des Vorsprungs von 22 Punkten auf Mercedes-Fahrer Valtteri Bottas würde dem 30-Jährigen schon Rang acht für Rang zwei in der Gesamtwertung genügen.
Ein letzter Kraftakt also, bevor sich die Teams in die dreimonatige Winterpause bis zu den ersten Testfahrten verabschieden. Die Eindrücke aus der Ferrari-Fabrik machen Vettel Mut, dass der Neustart 2018 ihn endlich zum WM-Ziel mit der Scuderia führen wird. „Wir haben einige gute Projekte in Arbeit. Einige werden Zeit brauchen, andere schneller kommen, aber das ist der normale Kampf“, sagt Vettel.
Für ihn und Hamilton geht es im kommenden Jahr darum, mit dem fünften Titel zu Ikone Juan Manuel Fangio aufzuschließen. Niki Lauda, als Mercedes-Teamaufsichtsratschef natürlich parteiisch, weiß schon, auf wen er setzt. „Wenn Hamilton so weitermacht, werden die anderen Meisterschaften automatisch kommen“, sagt Lauda. Vettel wird den Wiener nur zu gern vom Gegenteil überzeugen wollen.