Hrachovec-Appell an die Pflicht

Alpla HC Hard muss im Europacup-Heimspiel gegen Thun 17:19-Rückstand wettmachen.
Hard Petr Hrachovec ist keiner, der um den heißen Brei herumredet. Der 45-jährige Cheftrainer des Alpla HC Hard hat einen hohen Anspruch an sich selbst und seine Mannschaft. Und den erfüllte sein Team zuletzt bei der am Ende in Bezug auf die Höhe schmeichelhaften 17:19-Auswärtsniederlage bei Wacker Thun im Hinspiel der dritten Runde des EHF-Cups nicht. „Das Wichtigste ist, dass wir ganz anders auftreten als in Thun. Wir müssen das gewisse Etwas, das man pauschal nicht in Worte fassen kann, aber zu einem erfolgreichen sportlichen Auftritt dazugehört, aufs Parkett bringen“, fordert der Chefteufel vor dem Rückspiel der Roten Teufel gegen die Schweizer am Samstag (19 Uhr) in der Sporthalle am See.
Lohn für die Mühen wäre der erste Einzug eines ÖHB-Teams in die nach der Zusammenlegung mit dem Europapokal der Pokalsieger in der Saison 2012/13 eingeführte Gruppenphase des EHF-Cups, hinter der Champions League der zweitwichtigste Klubbewerb der Europäischen Handballföderation (EHF).
In allen Bereichen steigern
Vor dem 78. Auftritt auf der europäischen Bühne hat der Harder Trainer aus diesem Grund in vielen Einzelgesprächen versucht, einerseits eine Erklärung für die schwache Leistung beim Gastspiel im Berner Oberland zu finden und andererseits seinen Jungs die Bedeutung der Partie noch einmal in Erinnerung zu rufen: „Wir müssen uns in allen Bereichen steigern. In Thun war das Gesamtpaket einfach nicht so, wie wir uns dies vorgenommen hatten. Selbst die Leistung in der Defensive, wo man aufgrund der 19 Gegentore annehmen könnte, dass sie in Ordnung war, entsprach nicht unserem Standard. Vom Angriff will ich gar nicht reden, da haben wir bis auf wenige Abstriche ein kollektives Blackout an den Tag gelegt. Ein unbändiger Wille, die maximale Einsatzbereitschaft und eine entsprechende Körpersprache sind gefordert, um den Aufstieg zu schaffen“, so Hrachovec.
Fans wichtiger Erfolgsfaktor
Selbstvertrauen sollte der Blick auf die bisherige Heimbilanz im Europacup geben. In den bisherigen 35 Auftritten in eigener Halle gab es 25 Siege, ein Remis und neun Niederlagen. Nicht zuletzt deshalb richtet Dominik Schmid auch einen flammenden Appell an die Fans: „Sie sind ein wichtiger Erfolgsfaktor. So wie wir Spieler und das Betreuerteam müssen auch sie an die Chance glauben und mit ihrer Rückendeckung können wir das Ding auf jeden Fall noch drehen“, erklärt der Hard-Kapitän kämpferisch.
Handball
EHF-Cup der Männer 2017/18, 3. Runde, Rückspiel
Alpla HC Hard – Wacker Thun (SUI) Samstag, 19 Uhr
Sporthalle am See, SR Andrej und Sandro Smailagic (SWE)
Hinspiel (18. November)
Wacker Thun (SUI) – Alpla HC Hard 19:17 (13:8)
Sporthalle Lachen, 1100 Zuschauer, SR Zendali/Riello (ITA)
Zweiminutenstrafen: 6 bzw. 3; Rote Karten: 30. Schmid, 57. Glatthard (3×2)
Wacker Thun: Winkler, Wick; Linder, Rubin (11/4), Suter, Giovanelli, Glatthard, Lanz (2), Caspar (1), Friedli (1), Von Deschwanden (4), Guignet, Krainer
Alpla HC Hard: Hurich, Pouget, Doknic; Manuel Maier, Schmid (3), Raschle (1), Zivkovic (4), Wüstner, Tanaskovic, Schwärzler, Knauth (1), Dicker (4), Herburger, Weber (1), Zeiner (3/3), Surac
Erklärung: Die 16 Sieger der dritten Runde qualifzieren sich für die Gruppenphase (vier Vierergruppen, Hin- und Rückspiel), die vom 10. Februar bis 1. April ausgetragen wird. Die Auslosung dafür erfolgt am 30. November in Wien.