Altachs doppelter „Dreier“

Drei Tore, drei Punkte: Netzer und Co. erfüllten Pflicht im Heimspiel gegen St. Pölten
St. Pölten Den Novemberfrust mit drei Toren von der Seele geschossen, das Novemberloch abgewendet und endlich wieder drei Punkte auf dem Konto. Altach hat im Heimspiel gegen Schlusslicht St. Pölten alle wichtigen Erwartungen erfüllt und Selbstvertrauen für die englische Woche getankt. „Fußballerisch“, so hatte Chefcoach Klaus Schmidt schon Tage vor dem Spiel gesagt, dürfe man sich kein „Feuerwerk“ erwarten. Wichtig sei allein das Ergebnis.
Zumal vor allem ergebnistechnisch zuletzt ein tiefes Tal durchschritten werden musste. Das hatte sich auf das Selbstverständnis niedergeschlagen und sich auch in den Köpfen der Spieler manifestiert. So war der Führungstreffer von Patrick Salomon ein echter Türöffner, auch wenn man gegen die Niederösterreicher einige kritische Phasen zu überstehen hatte. Sogar nach dem Ausschluss von Sandro Ingolitsch, der als einziger Spieler von Referee Rene Eisner mit Karten bedacht wurde, kurz nach Seitenwechsel (48.). Weil man nach gutem Beginn und einer Riesenchance von Bernard Tekpetey – nach einem Heber von Louis-Clement Ngwat-Mahop verschoss er völlig allein vor St.-Pölten-Goalie Christoph Riegler – ein wenig in der Konzentration nachließ. Prompt kamen die Gäste zu Möglichkeiten. Erst war es der Ex-Altacher Dominik Hofbauer, der Torhüter Martin Kobras mit seinem Schuss zu einer Faustabwehr zwang (57.), dann setzte der Finne Roope Riski eine scharfe Hereingabe von Eldis Bajrami aus kürzester Distanz an die Querlatte (61.).
Altachs Führung war plötzlich in Gefahr, nachdem man vor der Pause nichts zugelassen hatte. Vielmehr hatte der Kameruner Ngwat-Mahop (30), erstmals in dieser Ligasaison von Beginn an dabei, mit einer herrlichen Vorarbeit das fünfte Bundesligator von Salomon – mit einem Schuss ins kurze Eck – vorbereitet (14.). In weiterer Folge klappte nicht mehr viel, bis schließlich Jubilar Jan Zwischenbrugger seine Kollegen zu einem befreienden Schlussspurt mitriss. Diesen leitete der 27-Jährige in seinem 100. Ligamatch mit einem Billardtreffer höchstpersönlich vor. Schon die Vorarbeit durch Christian Gebauer und Hannes Aigner, der den Ball ideal zurücklegte, passte, sodass Zwischenbrugger von der Strafraumgrenze Maß nehmen konnte. Der Ball touchierte schließlich erst rechts, dann links den Pfosten, ehe er über Torlinie kullerte (64.). Mit dem 2:0 im Rücken war Altach nun klar besser. Gebauer, der nicht mehr zu halten war, scheiterte nur wenig später an Riegler (66.). Schließlich war der 23-jährige Tiroler maßgeblich am dritten Treffer beteiligt. Von Zwischenbrugger auf rechts gut bedient, lief Gebauer erst den Gegnern davon und dann bis zur Grundlinie durch, von wo er mit einem klugen Pass in den Rücken der St.-Pöltner-Abwehr den mitgelaufenen Mathias Honsak in eine perfekte Schussposition brachte. Eine Chance, die sich der Unter-21-Teamspieler nicht nehmen ließ. Mit seinem starken linken Fuß erzielte er den Endstand (76.).
Trainer Klaus Schmidt lobte danach den Charakter der Mannschaft, zumal er zugab: „Die letzten Niederlagen haben doch an unserem Selbstvertrauen genagt. Heute haben wir mit Sicherheit verdient gewonnen. Am Ende hätte der Sieg sogar noch höher ausfallen können. VN-cha