Gewonnen und doch verloren

Harder Handballer verpassen nach 23:21-Heimsieg über Thun aufgrund der Auswärtstorregel den Aufstieg.
Hard Auch im vierten Anlauf verpasst der Alpla HC Hard das Vorhaben, als erster ÖHB-Vertreter in die Runde der letzten 16 Teams im EHF-Cup einzuziehen. Nach der 17:19-Auswärtsniederlage können die Roten Teufel vom Bodensee das Heimspiel gegen Wacker Thun zwar mit 23:21 für sich entscheiden. Aufgrund der Auswärtstorregel muss der regierende HLA-Champion den Schweizern den Vortritt lassen und verlor den Kampf um den Startplatz der nach der Zusammenlegung mit dem Europapokal der Pokalsieger in der Saison 2012/13 eingeführten Gruppenphase des EHF-Cups, hinter der Champions League der zweitwichtigste Klubbewerb der Europäischen Handballföderation (EHF). Vor 1600 Zuschauern fand die Equipe von Coach Petr Hrachovec wie schon im Gastspiel im Berner Oberland besonders im Angriff nie wirklich ein Rezept gegen die clever agierenden Schweizer. „Wir sind ganz klar an unserer eigenen Angriffsleistung und dem Abschlussverhalten gescheitert. Die Deckungsarbeit war in beiden Partien in Ordnung, doch im Angriff war es fast zu verzweifeln, was wir an Chancen liegengelassen haben“, betont Hard-Trainer Hrachevec bestimmt.
Wie bereits in der Partie in Thun geriet Hard schnell in Rückstand und erst beim Stand von 0:3 gelang Gerald Zeiner (7.) das erste Tor. Nachdem der Rückstand auf fünf Tore (19./3:8) angewachsen war, zudem Michael Knauth wegen eines Kopftreffers nach einem Siebenmeter die Rote Karte sah, konnte sich der Leader der Schweizer Nati gegen die im Spielaufbau große Probleme bekundenden Hausherren sogar auf 11:6 (24.) absetzen.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich nichts am Geschehen: Thun agierte und Hard musste reagieren. Zunächst weiter ohne großen Erfolg, denn selbst ein abermals glänzend disponierten Thomas Hurich im Harder Tor konnte die Defizite im Angriff nicht kaschieren. Bestes Beispiel dafür, dass die unermüdlichen Harder Fans in der ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit lediglich zwei Harder Tore zu sehen bekamen.
Mit dem Mut der Verzweiflung stemmten sich die Harder dann aber gegen die Niederlage. Allerdings war der 23:21-Erfolg ein schwacher Trost, da die letzten beiden Treffer von Boris Zikovic und Thomas Weber erst in den Schlussminuten fielen. So blieb am Ende die bittere Erkenntnis für das Hrachovec-Team, dass man in den insgesamt 120 Spielminuten gegen Wacker Thun nur gerade einmal 33 Sekunden in Führung lag.
Nach dem Aus auf der europäischen Bühne kann sich der regierende Meister nun auf das Unternehmen Titelverteidigung konzentrieren. Da warten als nächstes am Samstag die Partie in Linz und einen Tag später das ÖHB-Cup-Achtelfinale auswärts bei St. Pölten.
„Wir haben in den beiden Thun-Partien in Summe über 20 Torchancen ausgelassen.“
Handball
EHF-Cup der Männer 2017/18
3. Runde, Rückspiel
Alpla HC Hard – Wacker Thun 23:21 (9:13)
Sporthalle am See, 1600 Zuschauer, SR Andrej und Sandro Smailagic (SWE)
Gesamtskore 40:40 – Wacker Thun aufgrund der Auswärtstorregel in der Gruppenphase.
Zweiminutenstrafen: 3 bzw. 6
Rote Karte: 20. Knauth (Unsportlichkeit)
Torfolge: 6. 0:2, 11. 1:4, 19. 3:8, 21. 4:9,
24. 6:11, 29. 8:13, 39. 10:15, 50. 15:18,
56. 18:20, 58. 20:20, 60. 22:21
Alpla HC Hard: Hurich, Pouget, Doknic; Manuel Maier, Schmid (6/3), Raschle, Zivkovic (6), Wüstner, Tanaskovic (1), Schwärzler, Knauth (1), Dicker (1), Herburger (3), Weber (2/1),
Zeiner (3), Surac
Wacker Thun: Winkler, Wick; Linder (2), Rubin (10/3), Dähler (3), Suter (1), Giovanelli, Glatthard, Lanz (1), Caspar (1), Friedli, Von Deschwanden (2), Guignet, Huwyler, Krainer (1)
Hinspiel (18. November)
Wacker Thun – Alpla HC Hard 19:17 (13:8)
Wacker Thun: Winkler, Wick; Linder, Rubin (11/4), Suter, Giovanelli, Glatthard, Lanz (2), Caspar (1), Friedli (1), Von Deschwanden (4), Guignet, Krainer
Alpla HC Hard: Hurich, Pouget, Doknic; Manuel Maier, Schmid (3), Raschle (1), Zivkovic (4), Wüstner, Tanaskovic, Schwärzler, Knauth (1), Dicker (4), Herburger, Weber (1), Zeiner (3/3), Surac