Ein Championat der Superlative

Hallenrad-WM in Dornbirn setzte in organisatorischer Sicht neue Maßstäbe.
Dornbirn Mit dem Gewinn der Silbermedaille im Radball durch Patrick Schnetzer und Markus Bröll sowie der Bronzenen von Adriana Mathis wurde bei der Hallenrad-WM in Dornbirn eine lange Tradition fortgesetzt. Seit 1979 gab es lediglich drei Hallenrad-WM (Anm. 1990, 1994 und 1995), in denen Österreichs Sportler bei einem Championat des Internationalen Radsport-Weltverbands (UCI) ohne Top-3-Platzierung blieben. Insgesamt hält Österreich, oder besser Vorarlberg, nun bei 88 Medaillen, davon 63 (8/16/39) im Kunstradfahren und 25 (5/6/13) beim Radball.
Hohen Stellenwert untermauert
Bei detaillierter Beurteilung der Ergebnislisten zählen die 2017-Titelkämpfe nicht nur wegen der Fortsetzung der Medaillengewinne zu den erfolgreichsten in der Biografie. In den sechs verschiedenen Bewerben waren zwei sechste Plätze die „geringste“ Ausbeute für das Gastgeberland. Dies spiegelt in beeindruckender Manier den seit vielen Jahrzehnten anhaltenden, qualitativ hohen Stellenwert der Arbeit im Vorarlberger Fachverband und lässt den dritten Rang in der Medaillenwertung hinter Deutschland und der Schweiz verschmerzen, die im Vergleich zu Vorarlberg ihrerseits aus einem allerdings wesentlich größeren Reservoir an Aktiven schöpfen können.
Anerkennung von allen Seiten
Daneben wurden in organisatorischer Hinsicht in Dornbirn neue Maßstäbe gesetzt. Den rund 200 Sportler(inne)n und Betreuern aus den 20 Ländern wurde praktisch jeder Wunsch erfüllt. Und für den würdigen Rahmen sorgten die 12.000 Zuschauer, die an den drei Wettkampftagen für Länderspielstimmung mit Gänsehaut sorgten. Die ausgezeichnete Arbeit des OK-Teams und der ungekünstelte, dafür umso herzlichere Charakter wurde auch von UCI-Hallenradsportpräsident Toni Kirsch und allen Delegationsleitern mehrfach bestätigt. „Ich war selbst erstaunt, wie oft Personen nicht nur bei den offziellen Terminen, sondern spontan aus den Publikumsrängen oder beim Gang durch die Hallen mir die Hand gereicht haben und betonten, dass dies mit Abstand die ,beste WM der Geschichte‘ ist“, erklärt OK-Chef Andreas Schnetzer.
Nie zuvor fanden die Artisten auf zwei Rädern perfektere Rahmenbedingungen als in Dornbirn. Mit einer eigenen Trainings- und Aufwärmhalle, ausreichend Platz für die Betreuer und Delegationen oder die durch die Halter Musig live vorgetragenen Hymnen bei der Medaillenzeremonie. Vorarlbergs große Hallenradsportfamilie erwies sich als mustergültiger Ausrichter, und die 2017-Titelkämpfe werden nicht nur den Medaillengewinnern, sondern allen Beteiligten noch lange in guter Erinnerung bleiben. VN-JD
„Wir haben die Latte für die nächsten WM-Ausrichter um drei Stufen nach oben geschraubt.“


