Klares Votum gegen die Ligareform

VFV-Vereine stimmen mit 456:190 für Ligen-Beibehaltung
Hohenems „Ich bin froh um das klare Votum.“ In den Worten von VFV-Präsident Dr. Horst Lumper war auch ein wenig Erleichterung zu hören. Denn die im Schreiben von Anwaltskollege Rainer Welte angeführten Beschuldigungen und Verdächtigungen – von Wahlmanipulation war die Rede – hatten doch einen Keil zwischen die Vereine getrieben. Anlässlich der einberufenen außerordentlichen Hauptversammlung war der Versuch spürbar, wieder Einheit zu zeigen. Zumal es vonseiten des VFV-Präsidenten nie eine Präferenz für oder gegen die Ligareform gegeben hat. „Ich kann mit allem leben“, hatte Lumper stets betont.
Nun aber steht fest, dass die Vereine keine Reform der Ligen wünschen, sondern auch in der kommenden Saison mit derselben Aufteilung, inklusive den 1b-Mannschaften in regulären Ligen, spielen wollen. Seitens des Verbandes geht Lumper davon aus, dass die alte Regelung wieder gilt, wenngleich die Änderung der Auf- und Abstiegsbestimmungen während einer laufenden Meisterschaft noch vom ÖFB-Präsidium abgesegnet werden muss. „Ich werde den Antrag einbringen, aber ich kann es nicht garantieren“, sagte Lumper der Versammlung. Für eine Absegnung des Wunsches der Vorarlberger Vereine ist im ÖFB-Präsidium eine Zweidrittelmehrheit notwendig. Insgesamt hatten 456 Stimmen für die Rückkehr zum „Istzustand“ gestimmt, 190 waren für die im März beschlossene Ligareform.
„Es wäre ein Rückfall in die fußballerische Steinzeit“, hatte Welte bei seinem Plädoyer für seinen von 23 Vereinen unterschriebenen Antrag betont. Kritik am Vorgehen von Welte gab es von Langen-Präsident Alfons Kirchmann, STRUMA-Obmann Hans Bertsch und VFV-Vorstandsmitglied Peter Nussbaumer. Dem Trio war vor allem die scharfe Kommunikation ein Dorn im Auge. „Die Wohlfühloase Vorarlbergliga ist der größere Tod als die 1b-Ligen“, sagte Kirchmann und bezog sich dabei auf den Aufstiegsverzicht verschiedener Klubs.
Jeder Verein nur noch eine Stimme
Angenommen wurde auch ein zweiter Antrag, eingebracht von Langen, Au und Klostertal. Mit einer einzigen Stimme 328:327 wurde für eine Gleichstellung aller Vereine bei der Stimmenabgabe gevotet. Bislang hatten jene Klubs mit mehr Nachwuchsteams auch dementsprechend mehr Stimmen. Doch erneut droht Ungemach, sprach Welte diesbezüglich doch von einer „satzungs- und gesetzeswidrigen“ Abstimmung.
„Ich gehe davon aus, dass die alte Regelung weiter gilt, aber garantieren kann ich es nicht.“
