Vonn jagt nach Sieg Nummer 78

ÖSV-Damen Veith und Hütter in Lake Louise vor dem Abfahrts-Comeback.
Lake Louise Mit einem Triple in Lake Louise starten die Speed-Bewerbe des Olympia-Winters im alpinen Ski-Weltcup der Damen.Heute und morgen (20.30 Uhr MEZ) werden zwei Abfahrten ausgetragen, am Sonntag (19) folgt ein Super-G. Die Rennen stehen im Zeichen von Comebacks wie etwa von Anna Veith und Cornelia Hütter, es wird aber auch schon Position in der Olympia-Quali bezogen.
Wie zum Beispiel von Christine Scheyer. Die 23-jährige Götznerin fährt heute ihr 23. Weltcuprennen, in der vergangenen Saison landete sie in Kanada auf den Abfahrtsplätzen 18 und 23. Ohne Weltcuppunkte blieb 2016 auf dieser Strecke die Lecherin Nina Ortlieb (21) mit den Plätzen 34 und 40.
Hausherrin auf dem Kurs ist Lindsey Vonn. Nicht von ungefähr hat die 33-Jährige diese Piste für ihr Vorhaben gewählt, dort 2018 auch beim Rennen der Herren fahren zu wollen. Ob sie das dann auch darf, ist noch offen. 18 Siege, davon 14 in der Abfahrt, in Lake Louise machen Vonn jedenfalls über die Geschlechtergrenze hinaus im Weltcup unantastbar.
Vonn macht sich auf die Jagd nach Weltcupsieg Nummer 78, nur noch neun fehlen auf die Allzeitbestmarke des Schweden Ingemar Stenmark. In diesem Winter wartet die US-Amerikanerin aber noch auf Punkte, nachdem sie Ende Oktober nach überraschendem Antreten im Riesentorlauf von Sölden im ersten Lauf nur 34. geworden war. Lake Louise ist aber eben für sie der beste Ort, um nun ordentlich anzuschreiben.
„Das Adrenalin ist wieder da und das ist ein schönes Gefühl“, hatte die Olympiasiegerin von 2010 nach dem ersten Training gesagt. „Jetzt fangen die echten Rennen an, mein Lieblingssport. Ich bin schon in Form. Das Niveau in der Abfahrt ist ein bisschen höher, Ilka ist nicht da“, meinte Vonn über die Absenz der Kugelgewinnerin Ilka Stuhec. Die Slowenin erlitt einen Kreuzbandriss.
Weirather ist gut drauf
Ohne ernsthafte Konkurrenz sieht sich die vierfache Gewinnerin des Gesamtweltcups deswegen aber lange nicht. Tina Weirather zeigte mit der Dienstag-Bestzeit auf, die Gewinnerin des Super-G-Weltcups 2016/17 ist Kandidatin für ihren zweiten Abfahrtssieg. Die Deutsche Viktoria Rebensburg, Siegerin in beiden bisherigen Riesentorläufen, ist sicher auch im Vorderfeld zu erwarten.
Hoch einzuschätzen sind die Italienerinnen, angeführt von Sofia Goggia. Die Gewinnerin des Olympia-Tests in Jeongseon sowohl in Abfahrt wie auch Super-G hat alle ihre fünf Weltcup-Abfahrtspodestränge im vergangenen Winter errungen. Am Dienstag wies sie als Drittplatzierte nur 3/100 Rückstand auf Weirather auf. Die zurückliegenden Österreicherinnen hatten im Donnerstag-Training die Chance, sich heranzutasten.