Das Dutzend an Titelgewinnen ist voll

Alpla HC Hard triumphiert nach 31:30-Finalerfolg über West Wien im ÖHB-Cup.
Wien Eine schönere Ouvertüre kann man sich kaum wünschen: Drei Wochen vor Beginn der K.-o.-Phase in der Spusu Handball-Liga Austria hat der Alpla HC Hard zum zweiten Mal in dieser Saison die Rangordnung bestätigt. Nach dem 32:24-Erfolg in eigener Halle Ende August im Supercup über Pokalsieger Margareten sicherten sich die Roten Teufel auch bei der zweiten Titelentscheidung in Österreichs Männerhandball in dieser Spielperiode die höchste Auszeichnung. Mit einem 31:30-Finalsieg nach Verlängerung über West Wien trug sich der Alpla HC Hard nach 2005, 2008 und 2014 zum vierten Mal in der Geschichte in die Siegerliste des ÖHB-Cups ein.
Der zwölfte Titelgewinn
Zusammen mit den sechs Triumphen in der HLA (2003, 12, 13, 14, 15 und 17) sowie den beiden im Supercup (2012 und 2017) war es der insgesamt zwölfte Titelgewinn für den Klubs aus der Bodenseegemeinde.
Nach dem 27:22-Halbfinalerfolg über das in der Bundesliga (zweite Leistungsstufe) spielende Fohlenteam der Fivers lieferten sich die Roten Teufel und West Wien ein packendes Titelduell und sorgten trotz Absenz der Gastgeberteams für einen würdigen Abschluss des Final-Four-Turniers in der Wiener Hollgasse. Die Gäste aus dem Ländle dominierten im Finale die ersten Minuten und lagen mit 13:8 (21.) vorne, ehe bei der Equipe von Coach Petr Hrachovec der Faden riss und die Grün-Weißen aus dem 14. Wiener Gemeindebezirk bis zur Pause auf 13:13 gleichziehen konnten.
Nach Wiederbeginn stand das Duell stets auf des Messers Schneide und die Deckungsreihen dominierten das Geschehen. Obwohl Hard nie in Rückstand geriet, musste man drei Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit nach einem Schlagwurf von Viggo Kristjansson, dem allerdings ein klarer Schrittfehler vorangegangen war, noch den 26:26-Ausgleich hinnehmen.
Doch mit Routine und Cleverness steckten die Roten Teufel diesen Rückschlag weg, ließen sich auch von einem 27:29-Rückstand bei Halbzeit der Verlängerung nicht aus dem Konzept bringen. Am Ende war es Michael Knauth vorbehalten, den Cupkrimi zu entscheiden. Mit seinem zweiten Treffer fixierte der Hard-Routinier acht Sekunden vor Ablauf der Verlängerung den umjubelten 31:30-Siegtreffer.
Super zufrieden, total happy
Verständlich zufrieden betonte Hard-Trainer Hrachovec nach der Pokalübergabe: „Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment aussprechen. Wir waren das einzige Gastteam bei diesem Finalturnier, haben dem Druck standgehalten und uns in einem meiner Meinung nach hochklassigen Finale verdient durchgesetzt. Wir haben selbst durch den Zwei-Tore-Rückstand in der Verlängerung nicht den Kopf verloren, unser Konzept durchgezogen, bis zum Schluss an unsere Chance geglaubt und sind einfach super glücklich über den Titel.“
Für den 45-jährigen Tschechen war sein Team nie der erklärte Favorit: „Wenn man als einzige Auswärtsmannschaft bei einem Finalturnier in Wien gegen drei ortsansässige Teams antritt, kann der bisherigen Saisonverlauf nicht als Gradmesser angesehen werden. Doch wir haben die Prüfung bestanden und damit auch viel Selbstvertrauen getankt für die finale Phase in der Meisterschaft.“
Hrachovec, der am Ende der Saison zurück in seine Wahlheimat Schaffhausen geht, sieht seine Mission als Hard-Trainer noch keinesfalls erfüllt. „Auf uns als Mannschaft wartet mit dem Unternehmen Titelverteidigung noch die höchste Hürde – und für mich gäbe es keine schönere Sache, als mich mit dem Triple zu verabschieden.“
„Als Gast aus Wien den Siegerpokal zu entführen, ist ein sehr gutes Gefühl.“
