Füchse überlisten die Vienna Capitals

Bozen steht im EBEL-Finale, Salzburg führt 3:2.
Wien Ein starkes erstes Drittel war zu wenig: Die Vienna Capitals sind im Halbfinale der Erste Bank Eishockey Liga ausgeschieden. Der Titelverteidiger musste mit 1:2 gegen HCB Südtirol die vierte Niederlage in der „best of seven“-Serie hinnehmen. Damit ist die Saison des Teams des scheidenden Trainers Serge Aubin vorzeitig beendet, Südtirol stieg mit 4:1 Siegen ins Finale auf.
Die „Foxes“ aus Bozen treffen in der Endspielserie (best of seven) auf den Sieger des Duells Red Bull Salzburg gegen Black Wings Linz, in dem die Mozartstädter nach einem 4:3-Erfolg nach der Overtime in der Serie mit 3:2 führen. Es ist das zweite Finale für die Südtiroler nach dem Titelgewinn bei ihrem EBEL-Debüt 2013/14.
Die Capitals, das beste Team des Grunddurchgangs, mussten überraschend schon vor dem Finale die Segel streichen. Südtirol war als achte Mannschaft gerade noch ins Viertelfinale gekommen und hatte dort den KAC mit 4:2 Siegen ausgeschaltet. Mit vier Siegen in Folge, zwei davon in Wien, bezwang das Team von Coach Kai Suikkanen überraschend auch den Meister. Vor dem fünften Duell standen die Caps schon mit dem Rücken zur Wand, mehr als ein starkes Auftakt-Drittel mit 17:2 Schüssen gelang aber nicht.
Es ist noch nicht vorbei
Neuerlich ohne die Stürmer Riley Holzapfel und Rafael Rotter angetreten, fehlte den Wienern die Durchschlagskraft. Zudem erwischte Keeper Jean-Philippe Lamoureux nicht seinen besten Tag. Nach der Caps-Führung durch Brandon Buck (17.) schlug sich der Goalie einen scheinbar sicher gehaltenen Puck unter dem Körper Richtung Tor, Monardo staubte ab (23.). Zehn Minuten später ließ Lamoureux einen Schuss von Frigo aus recht spitzem Winkel passieren.
Die Füchse erwiesen sich wie schon im jüngsten Duell als ungemein effektiv im Angriff und sicher in der Defensive. Pekka Tuokkola gab dem Team enormen Rückhalt. „Unser Goalie ist unglaublich“, sagte Luca Frigo. „Wir haben uns im Lauf der Saison gesteigert und jetzt sind wir im Finale. Feiern werden wir nicht sehr viel, denn es ist noch nicht vorbei“, sagte der Stürmer im Sky-Interview.
Andreas Nödl sprach von einem „sehr bitteren“ Aus. „Wir waren nicht gut genug. Wir hatten unsere Chancen, haben aber zu viele Geschenke gemacht. Bozen hat solide gespielt, ihr Keeper hat unglaublich gehalten, das war der Unterschied“, erklärte der frühere NHL-Spieler.
Salzburg hat sich im Halbfinal-Duell mit Linz in die Poleposition gehievt. Den Salzburgern fehlt nach dem in der eigenen Halle fixierten 4:3-Erfolg nach Verlängerung nur noch ein Sieg in der Serie zum Finaleinzug. Linz hat allerdings die zwei bisherigen Heimspiele gewonnen. Die Black Wings erwiesen sich im fünften Match auch auf fremdem Eis als harter Gegner. Sie gingen durch Fabio Hofer (8.) und Jonathan D’Aversa (25./Unterzahl) zweimal in Führung, ehe Ryan Duncan (26.) und John Hughes (30.) für den Ausgleich und die erstmalige Führung der „Bullen“ sorgten.
Dan DaSilva brachte mit dem 3:3 im Powerplay (35.) die Linzer aber nochmals ins Spiel zurück. Danach dauerte es bis zur 17. Minute der Verlängerung, bis Robert Schremp in Überzahl die Heimischen mit dem Siegtreffer erlöste.
Eishockey, Erste Bank Liga
Am Samstag spielen, Play-off-Halbfinale, 4. Runde Best of seven
EHC Black Wings Linz – EC Salzburg 5:2 (3:1, 0:0, 2:1)
Keine-Sorgen-Arena, 5865, SR Lemelin, K. Nikolic, Pardatscher, Seewald
Bisher gespielt: 2:3, 3:1, 2:4, 5:2. In der Serie steht es 2:2
Torfolge: 6. 0:1 Schiechl, 10. 1:1 Schofield (5:4), 13. 2:1 O‘Brien, 14. 3:1 DaSilva, 50. 4:1 Kristler (5:4), 50. 4:2 Brouillette, 60. 5:2 Da Silva (empty net)
Strafminuten: 6 bzw. 12
HCB Südtirol – Vienna Capitals 5:2 (2:0, 2:2, 1:0)
Eiswelle, 7200, SR Pragic, Trilar, Schauer, Zgonc
Bisher gespielt: 0:4, 4:1, 3:2 n.V., 5:2. HCB Südtirol führt in der Serie 3:1
Torfolge: 13. 1:0 Tomassoni (5:4-Überzahl), 20. 2:0 Sointu (5:4), 21. 3:0 Angelidis (5:4), 30. 3:1 Tessier, 33. 3:2 Pollastrone, 40. 4:2 Carlisle, 60. 5:2 Bernard (empty net)
Strafminuten: 4 bzw. 10
Gestern spielten, Play-off-Halbfinale, 5. Runde
EC Salzburg – EHC Black Wings Linz 4:3 n. V. (1:1, 2:2, 0:0)
Volksgarten, 3400, SR M. Nikolic, Stolc, Pardatscher, Verworner
Bisher gespielt: 3:2, 1:3, 4:2, 2:5, 4:3. Salzburg führt in der Serie mit 4:3
Torfolge: 8. 0:1 Hofer, 16. 1:1 Harris, 25. 1:2 D‘Aversa (4:5), 26. 2:2 Duncan, 30. 3:2 Hughes, 35. 3:3 DaSilva (5:4), 77. 4:3 Schremp (5:4)
Strafminuten: 8 bzw. 8
Vienna Capitals – HCB Südtirol 1:2 (1:0, 0:2, 0:0)
Albert-Schultz-Halle, 5150, SR Piragic, Smetana, Hribar, Nemeth
Die Spiele: 4:0, 1:4, 2:3 n.V., 2:5, 1:2. HCB Südtirol gewinnt die Serie mit 4:1
Torfolge: 17. 1:0 Buck, 23. 1:1 Monardo (5:4), 34. 1:2 Frigo
Strafminuten: 4 bzw. 8
So geht es im Halbfinale weiter: Mittwoch, 4. April. Falls nötig: Freitag, 6. April