Endlich wieder ein Fulltimejob

Christian Klien startet am Wochenende nach Langem wieder in eine Saison mit vielen Rennen.
Zolder Im belgischen Zolder beginnt am Freitag mit dem Training zum ersten Lauf zum Blancpain-GT-Sprintcup die neue Saison für Christian Klien. Die Blancpain-Serie ist praktisch die inoffizielle Europameisterschaft für GT3-Fahrzeuge. Der Hohenemser wird heuer für das Ostschweizer Emil-Frey-Racing-Team aus Safenwil, für das er mittlerweile schon das dritte Jahr fährt, an allen fünf Sprintcup-Veranstaltungen à zwei Läufe und an allen fünf Blancpain-Langstreckenrennen (separater Endurance-Cup) teilnehmen, wodurch der mittlerweile 35-Jährige heuer insgesamt auf 15 Rennen kommen wird. So viele Rennen ist Klien in einer Saison seit seinem letzten Formel-1-Jahr bei Red-Bull-Racing 2006 nicht mehr gefahren. „Ich freue mich natürlich, dass ich endlich wieder einen richtigen Fulltime-Drive habe“, sagt der Ex-GP-Pilot. Bei den einstündigen Sprintrennen wird er sich mit dem Spanier Albert Costa Balboa sein Cockpit teilen, bei den mehrstündigen Langstreckenrennen wird der Deutsche Marco Seefried als dritter Pilot dazustoßen.
Lexus-Bolide sehr zuverlässig
Bekanntlich hat Frey-Racing von zwei Jaguar- auf zwei japanische 550-PS-Rennboliden der Marke Lexus gewechselt (die VN berichteten). „Es ist immer besser, wenn man zwei Eisen im Feuer hat. Man sammelt mehr Daten und wenn ein Auto ausfällt, kann die zweite Crew immer noch Punkte holen“, meint der erst 28-jährige Teamchef Lorenz Frey. Klien sagt: „Emil-Frey-Racing hat mit dem Lexus-RC F-GT3 jetzt ein unglaublich zuverlässiges Auto und mit der erst im Februar neu eröffneten Rennwerkstatt alle Voraussetzungen, um erfolgreich zu sein. Wir werden zwar wohl noch nicht um die Meisterschaft mitreden können, dazu ist die Leistungsdichte mit hochprofessionellen Fahrern und Teams zu enorm, aber einige Podestplätze müssten sich ausgehen. Bei den ausgiebigen Wintertests in Navarra, Barcelona, Monza und Le Castellet konnten wir uns gut vorbereiten. Ich habe mich auf Anhieb in dem neuen Auto sehr wohl gefühlt, das praktisch immer ohne den geringsten technischen Defekt lief. Ich denke, wir haben eine sehr starke Fahrerpaarung auf beiden Autos und dürfen uns auf eine tolle Saison freuen.“
Das Schwesterauto wird vom Monegassen Stéphane Ortelli und dem Tiroler Norbert Siedler pilotiert. Bei den Endurance-Rennen verstärkt der Finne Marcus Palttala das zweite Emil Frey-Duo. Eine große Unbekannte sind die neuen Pirelli-Reifen, die man noch nicht bei warmen Temperaturen testen konnte.
Neuer Kurs für Klien
Für den Saisonauftakt haben 21 Teams genannt. Mit Aston Martin, Audi, Bentley, BMW, Ferrari, Lamborghini, Lexus, McLaren, Mercedes-AMG, Nissan und Porsche sind elf Topmarken vertreten. Die bekanntesten Fahrer neben Klien sind der niederländische DTM-Neuling Robin Frijins, Kliens ehemaliger F-3-Teamkollege Markus Winkelhock aus Deutschland, der amtierende Blancpain-GT-Champion Mirko Bortolotti aus Italien oder dessen Landsmann und Ex-F-3-Europameister Raffaele Marciello.
Interessanterweise ist der Ex-F-1-Kurs von Zolder in der Nähe von Genk – trotz Kliens bereits 23. Rennsportsaison – Neuland. „Zolder ist mit zehn Kurven, drei Schikanen und zwei langen Geraden eine hochanspruchsvolle Strecke. Ich war in der Tat noch nie in Zolder, habe mich aber in unserem Simulator in Safenwil gut vorbereiten können“, rapportierte Klien. DG
„Ich kenne Zolder noch nicht, habe mich aber im Simulator gut vorbereiten können.“
Motorsport
Rennkalender 2018 der Blancpain-GT-Serie
7./8. April: Zolder, Belgien (Sprintcup/2 Rennen); 21./22. April: Monza, Italien (3 h Endurance); 5./6. Mai: Brands Hatch, England (Sprintcup/2 Rennen); 19./20. Mai: Silverstone, England (3 h Endurance); 1./2. Juni: Paul Ricard, Frankreich (6 h Endurance); 23./24. Juni: Misano (Sprintcup/2 Rennen); 28./29. Juli: Spa, Belgien (24 h Endurance); 1./2. September: Budapest, Ungarn (Sprintcup/2 Rennen); 15./16. September: Nürburgring, Deutschland (Sprintcup/2 Rennen); 29./30. September: Barcelona, Spanien (3 h Endurance)