Buffon schäumt nach Drama-Aus

Juve-Torhüter attackierte Referee verbal und körperlich.
Madrid-turin Nach dem bitteren Champions-League-Knockout war die Wut bei Juventus Turin grenzenlos. Torwart-Legende Gianluigi Buffon beschimpfte den Schiedsrichter, Präsident Andrea Agnelli sprach gar von einer „wissenschaftlichen“ Bestrafung für italienische Clubs, durch die Juve im Herzschlag-Duell an Titelverteidiger Real Madrid scheiterte.
Der 40 Jahre alte Buffon, für den das Rückspiel im Viertelfinale womöglich das letzte Spiel in der Königsklasse war, redete sich in Rage und knöpfte sich nach seiner mit Rot bestraften Tätlichkeit auch verbal den Schiedsrichter vor. Gemeint war Michael Oliver aus England, der „anstelle des Herzens einen Mülleimer“ trage und lieber auf der Tribüne Chips essen solle, als zu pfeifen, schimpfte der Routinier. Der Zweikampf zwischen Mehdi Benatia und Lucas Vázquez in der Nachspielzeit erhitzte derart die Gemüter, dass einzelne Juve-Profis im Moment der Enttäuschung vollkommen die Kontrolle über sich verloren. Damit nicht genug, Buffon wetterte: „Wenn du die Persönlichkeit nicht hast, Schiedsrichter und Protagonist zu sein, dann musst du mit deiner Frau und deinen Kindern auf der Tribüne sitzen, Chips essen, Sprite und Coca Cola trinken und Gummibärchen essen und zuschauen.“ Der Referee müsse die „Sensibilität haben, zu kapieren, was für ein Desaster er angerichtet hat“. Wenn er die nicht habe, müsse er einen anderen schicken.
Der Unparteiische hatte kurz vor dem Abpfiff Gastgeber Real einen umstrittenen Foulelfmeter zugesprochen, wogegen Buffon heftig protestiert hatte und dann mit einer Roten Karte vom Platz geschickt wurde. Cristiano Ronaldo verwandelte den Strafstoß und schoss Real somit ins Halbfinale. Das konnte Buffon nur schwer verwinden. „Nur der Referee hat ein Foul gesehen. Ein guter Schiedsrichter zerstört in diesem Moment nicht den Traum einer Mannschaft, die 90 Minuten alles gibt. Du musst Fingerspitzengefühl und ein Verständnis für wichtige Momente haben“, sagte der italienische Rekord-Nationalspieler: „Wenn du das nicht hast, hast du es nicht verdient, auf dem Platz zu stehen. Er hat die Tragweite seiner Entscheidung gar nicht verstanden. Das darfst du nicht pfeifen.“