Toller Einstand von Lampert

Feldkircher schaffte beim Berg-EM-Auftakt mit Platz fünf auf Anhieb ein Topresultat.
COL ST. PIERRE Ausgerechnet im mit 300 Sonnentagen im Jahr gepriesenen südfranzösischen Col St. Pierre, dem Austragungsort zum Auftakt der Berg-Europameisterschaft, regnete es am Besichtigungs- und dann auch noch am ersten Trainingstag zeitweise wie aus Kübeln. Für den einzigen Österreicher im Starterfeld, den Feldkircher Christoph Lampert, kamen noch weitere Erschwernisse dazu: Keine Streckenkenntnisse des sehr selektiven 5,08 km langen Kurses, dazu mit dem Osella-FA-30 ein neues Auto, das er zuvor noch nie am Berg bewegte. Doch der 36-Jährige schaffte all diese Hürden mit Bravour. Er fügte seinem neuen Sportgerät seines Gönners Gerhard Rauch keinen einzigen Kratzer zu, steigerte sich von Lauf zu Lauf.
Potenzial nicht ausgeschöpft
Er klassierte sich am Ende des dann sonnigen Renntages hinter dem französischen Bergmeister Sébastien Petit (auf einem Norma-Boliden), dem italienischen Bergmeister Christian Merli (wie Lampert auf einem Osella-FA-30), dem mehrfachen Berg-Europameister Simone Faggioli (Ita/Norma) und einem weiteren Osella-FA-30-Piloten (Diego de Gasperi aus Italien) auf dem ausgezeichneten fünften Gesamtrang, noch vor so bekannten, arrivierten Bergfahrern wie Fausto Bormolini oder Renzo Napione.
Der Rückstand auf den Viertplatzierten de Gasperi betrug nach der Addition der zwei Wertungsläufe nur 0,517 Sekunden. Freilich fehlten Lampert noch einige Sekunden auf die Laufzeiten der drei Routiniers an der Spitze. „Aber ich habe das Potenzial des Autos noch lange nicht ausgeschöpft, benötige noch viele Bergkilometer. Vor allem das unglaubliche Drehmoment des 480 PS-starken Zytek-Motors ist für mich noch eine riesige Umstellung. Da kann man alle Passagen mindestens einen Gang höher fahren, als ich glaubte. Ich bin mit meinem Einstand mehr als zufrieden. Das Auto wurde von Merli und seinen Ingenieuren bestens vorbereitet“, freute sich Lampert.
In der separaten E2SS-Klasse der Sport-Prototypen reichte es hinter Merli und de Gasperi sogar zum dritten Klassenrang, wofür sich Lampert schon mal 15 EM-Punkte fürs Championat anschreiben lassen durfte. Bereits am kommenden Wochenende geht es für den Vorarlberger Gipfelstürmer in der EBM mit dem österreichischen Beitrag im steirischen Rechberg weiter. dg
„Ich bin mit meinem Einstand mehr als zufrieden. Das Auto wurde bestens vorbereitet.“
