Überstunden fürs Cupfinale

Titelverteidiger RB Salzburg erst im Elferschießen weiter – Finalgegner heißt SK Sturm.
Schwarzach Es war ein Cupabend der Superlative und für den Einzug ins Endspiel, das am 1. Mai in Klagenfurt stattfindet, mussten die Mannschaften Überstunden schinden. Am Ende schafften Titelverteidiger Salzburg und Sturm – erstmals seit 2010 – den Finaleinzug.
Es war ein dramatisches Spiel, das sich die Grazer und Rapid in der ausverkauften Merkur Arena lieferten. Zweimal führten die Steirer, doch die Wiener kamen jeweils ins Spiel zurück und der Elf mit dem Vorarlberger Cotrainer Martin Bernhard und dem Ex-Altacher Galvão gelang jeweils der Ausgleich. Erst als der eingewechselte Eze in der Verlängerung die Hausherren zum dritten Mal in Front brachte, war die Gegenwehr der Rapidler gebrochen. Während bei den Wienern zusehends die Kräfte schwanden, verwaltete Sturm gut und brachte das 3:2 über die Zeit.
Elfmeterkiller Stankovic
Der EL-Halbfinalist und BL-Tabellenführer musste im Pappelstadion gehörig zittern. Mattersburg vergab durch Salzburg-Leihgabe Smail Prevljak schon am Ende der regulären Spielzeit einen Elfmeter (83.). Darüber hinaus hätte Mattersburg bei einem Kopfball von Jano in der 71. Minute vorlegen können. Salzburg-Torhüter Cican Stankovic, der anstelle von Einser-Goalie und Kapitän Alexander Walke im Cup eingesetzt wird, hatte den Ball hinter der Torlinie abgewehrt hatte.
In der Entscheidung verwerteten Valon Berisha, Andre Ramalho und Stefan Lainer souverän für die Mannschaft von Marco Rose. Bei Mattersburg scheiterten Alois Höller und Manuel Seidl an Stankovic, Nedeljko Malic schoss als zweiter SVM-Schütze weiter über das Tor. Die Burgenländer verpassten damit den dritten Einzug in ein Cup-Finale in der Vereinsgeschichte. Red Bull Salzburg blieb auch im 29. Cup-Auftritt in Folge erfolgreich.
Als David gegen Goliath hatte Mattersburg-Trainer Gerald Baumgartner die Ausgangslage umschrieben. Und Salzburg bemühte sich, seine Rolle auszufüllen. Rose verschaffte Munas Dabbur und Diadie Samassekou eine Ruhepause, setzte sonst auf seine Stammkräfte. Seine Elf begann dominant. Eine richtige Torchance konnte sich der Serienchampion in der ersten halben Stunde aber nur einmal herausspielen: Mattersburg versuchte in erster Linie, in der Abwehr solide zu stehen. Bei Salzburg zog sich Amadou Haidara bei einem Foul an Michael Novak eine Knieblessur zu und musste vom Feld.
„Wir sind überglücklich, weil im Elferschießen braucht man schon ein Quäntchen Glück.“
Fußball
Uniqa ÖFB-Cup
Halbfinale
SV Mattersburg – FC RB Salzburg 0:3 i. E./0:0 n. V.
Pappelstadion, 4800 Zuschauer, SR Schüttengruber (OÖ)
Elfmeterfolge: 0:1 Valon Berisha, 0:1 Höller (Stankovic hält), 0:2 Ramalho, 0:2 Malic (schießt über das Tor), 0:3 Lainer, 0:3 Seidl (Stankovic hält)
Gelbe Karten: Höller, Renner, Novak bzw. Haidara, Valon Berisha
Besonderes Vorkommnis: Smail Prevljak (Mattersburg) scheitert mit einem Foulelfmeter an Cican Stankovic (83.).
SV Mattersburg (4-2-3-1): Kuster; Höller, Malic, Mahrer, Novak; Hart (73. Gruber), Jano; Okugawa (114. Maierhofer), Perlak (63. Seidl), Renner (95. Lercher); Prevljak
FC RB Salzburg (4-4-2): Cican Stankovic; Lainer, Ramalho, Caleta-Car, Ulmer (104. Farkas); Haidara (30. Mwepu), Xaver Schlager, Wolf (76. Dabbur), Valon Berisha ; Minamino, Gulbrandsen
SK Sturm Graz – SK Rapid Wien 3:2 n. V./2:2 (1:0)
Merkur Arena, 16.354 Zuschauer, SR Schörgenhofer (V)
Torfolge: 24. 1:0 Edomwonyi, 58. 1:1 Schaub, 62. 2:1 Edomwonyi, 84. 2:2 Kvilitaia (Kopfball), 102. 3:2 Eze
Gelbe Karten: Röcher, Hierländer, Peter Zulj, Eze bzw. Schwab, Thurnwald
Gelb-Rote Karte: 120./+ 2 Maximilian Hofmann (Rapid/wiederholtes Foulspiel)
SK Sturm Graz (4-4-2): Siebenhandl; Koch, Spendlhofer, Maresic, Hierländer; Röcher, Jeggo, Peter Zulj (117. Lovric), Jantscher (73. Huspek); Alar (120. Schulz), Edomwonyi (87. Eze)
SK Rapid Wien (4-2-3-1): Strebinger; Auer (68. Thurnwald), Maximilian Hofmann, Galvão, Bolingoli (117. Sonnleitner; Schaub, Ljubicic; Murg, Schwab, Veton Berisha (53. Kvilitaia); Schobesberger (104. Mujakic)
Finale
FC RB Salzburg – SK Sturm Graz 1. Mai in Klagenfurt