Der Frust muss raus
Pfiffe zur Halbzeit, ein frustrierter Kapitän nach dem Schlusspfiff. Der Frustabbau endete bei Philipp Netzer in einer Wutrede an die Adresse der eigenen Fans. „Wir sind nicht in Abstiegsgefahr, wir sind in einer schwierigen Situation. Es ist für niemanden nachvollziehbar, wie schwierig es ist, bei den vielen Ausfällen die Qualität zu halten. Viele hier vergessen, dass diese Mannschaft aus der zweiten Liga aufgestiegen ist, zweimal die Europa-League-Quali schaffte und nicht alles selbstverständlich ist.“ Die Pfiffe hatte ihre Wirkung bei den verunsicherten Spielern nicht verfehlt. Für Netzer und Co. waren es zusätzliche Nackenschläge.
Während die Infrastruktur, dank Investitionen in Höhe von 7,5 Mill. Euro – vier Millionen durch die öffentliche Hand – täglich wächst, lassen die sportlichen Erfolge im dritten Frühjahr in Folge stark zu wünschen übrig. Dass die Spiele nach dem Verpassen eines Europa-League-Startplatzes aber nicht für mehr Experimentierfreudigkeit genutzt wurden, verwundert doch ein wenig. Ebenso die Tatsache, dass ein Daniel Nussbaumer nach der Verkündigung seines Abschieds zu den Amateuren beordert wurde, Patrick Salomon – bei all seinen Verdiensten für den Klub, die sicherlich unbestritten sind – aber sogleich wieder in die Startelf zurückkehren durfte. Dabei bietet gerade in dieser Saison die Tabellensituation die einmalige Möglichkeit, die personelle Zukunft frühzeitig zu planen. Dann braucht es keinen Frustabbau, wenngleich er nachvollziehbar ist – aus Spieler- und aus Fansicht.
Christian Adam
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