Shiffrin nimmt die nächste Kugel ins Visier

Fünf Damen wollen im Riesentorlauf Kristall.
Spindleruv Mlyn Auf der letzten Weltcup-Station der Ski-Damen vor dem Finale geht es nach Tschechien. In Spindleruv Mlyn stehen heute und morgen Riesentorlauf und Slalom auf dem Programm. Gesamtsiegerin Mikaela Shiffrin, die zusätzlich die Slalom-Kugel schon vorzeitig sicher hat, kann sich am Schauplatz ihres Weltcup-Debuts mit einem Sieg erstmals auch Riesentorlauf-Kristall holen.
Nach acht Jahren Pause kehrt der Damen-Weltcup ins Riesengebirge an der tschechisch-polnischen Grenze zurück. Am 12. März 2011 fixierte Marlies Schild mit ihrem sechsten Saisonsieg die kleine Slalom-Kristallkugel, Kathrin Zettel kam auf Platz zwei. Als 15-Jährige bestritt Shiffrin damals ihre ersten Weltcup-Bewerbe, verpasste zweimal die Qualifikation für den zweiten Durchgang.
Ein spezieller Ort
Die Gewinnerin des bisher letzten Riesentorlaufs in Spindleruv Mlyn ist mit Viktoria Rebensburg noch aktiv, die Deutsche zählt noch immer zu den RTL-Spezialistinnen. Die theoretische Möglichkeit, die Disziplinwertung zu gewinnen, hat sie aber nicht mehr.
Shiffrin führt zwei Rennen vor Saisonende mit 455 Punkten, dahinter lauern Tessa Worley (374), Weltmeisterin Petra Vlhova (318), Federica Brignone (310) und Ragnhild Mowinckel (259). Gemäß der Punkte-Arithmetik heißt das, mit einem Sieg heute hätte die US-Amerikanerin ihre erste RTL-Kugel jedenfalls fix in der Tasche.
„Die nächsten Rennen sind sehr besonders für mich, da hatte ich meine ersten beiden Weltcup-Rennen“, sagte Shiffrin. „Es ist ein spezieller Ort für mich mit guten Erinnerungen. Die tschechischen Fans waren immer wunderbar, und ich kann es nicht erwarten, nach Spindleruv Mlyn zurückzukommen.“
Die 23-Jährige ist nach ihren zwei rennfreien Wochenenden ausgeruht und voller Tatendrang. In einem Facebook-Video versuchte sie sich mit Augenzwinkern an der richtigen Aussprache des Ortsnamens, der auf Deutsch Spindlermühle heißt. „Ich mache mich überhaupt nicht über die tschechische Sprache lustig, nur über alle Anfänger wie mich, die nicht in der Lage sind, das auszusprechen“ erzählte eine gut gelaunte Shiffrin.
Am Wochenende hatte sie ohne eigenes Zutun ihren dritten Gesamtweltcup gewonnen. Shiffrin hat in diesem Winter der Superlative 14 Weltcup-Einzelsiege in fünf Disziplinen gefeiert: Slalom (6), Super G (3), RTL (3), City Event (1) und Parallel-Slalom (1). „Für die Athletin Mikaela Shiffrin nach den vergangenen Jahren noch die richtigen Worte zu finden, ist schwierig: Sie ist die Rennläuferin der Ski-Geschichte“, würdigte Atomic-Rennchef Christian Höflehner die Sportlerin aus Colorado.
Positiver Abschluss
Für die ÖSV-Damen geht es in Tschechien auch schon darum, die Saison mit einer positiven Note ausklingen zu lassen. Im Riesentorlauf muss Eva-Maria Brem achtgeben, als aktuell 23. nicht ihren Startplatz für das Weltcup-Finale in Soldeu zu verlieren.
Im Slalom möchten Katharina Liensberger und Co. an das mannschaftlich starke WM-Resultat anknüpfen. Liensberger hatte in Aare als Vierte Bronze verpasst, Katharina Huber war als Siebte nie besser platziert gewesen. Katharina Truppe und Bernadette Schild vervollständigten das rot-weiß-rote Quartett auf den Rängen acht und neun. Auch Huber muss ihre Qualifikation für Soldeu noch absichern.
„Die Rennen in Spindlermühle sind besonders für mich, da hatte ich die Weltcup-Premiere.“
Ski alpin
Das Weltcupprogramm
Heute
Damen-RTL Spindleruv Mlyn 10.30/13.30 Uhr
ÖSV-Aufgebot: Brem, Fest, Gritsch, Haaser, Liensberger, Resch, Schneeberger, Scheib, Schild, Truppe
Samstag
Herren-RTL Kranjska Gora 9.30/12.30 Uhr
ÖSV: Hirscher, Feller, Leitinger, Brennsteiner, Walch, Feurstein, Meier, Graf, Strolz
Damenslalom Spindleruv Mlyn 10.30/13.30 Uhr
ÖSV: Dygruber, Gritsch, Huber, Köck, Liensberger, Mair, Schild, Truppe
Sonntag
Herrenslalom Kranjska Gora 9.30/12.30 Uhr
ÖSV: Hirscher, Matt, Feller, Digruber, Hirschbühl, Strolz, Rueland, Graf, Gstrein
13. bis 17. März
Weltcupfinale Damen und Herren Soldeu
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