Markante Szenen
Zwei Momente erlauben einen Einblick in die Altacher Gefühlswelt. Möglicherweise erklären sie auch den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage. Ganz sicher aber zeigen sie auf, wie sehr der Sport zur Kopfsache geworden ist. Dazu sei ein Blick zurück gestattet.
Minute 66 im Heimspiel gegen die Admira, der SCRA liegt 0:1 zurück. Martin Kobras pariert einen Foulelfmeter und die Teamkollegen schleichen doch weiter mit hängenden Schultern über den Platz. Der Zuschauern sieht eine Mannschaft ohne Eigenleben, ohne Energie. Die VerQantwortlichen zogen die Reißleine und reagierten mit der Trainerbeurlaubung.
Eine Woche später eine völlig veränderte Gefühlswelt. Bestes Beispiel dafür ist die glanzvolle Rettungstag von Benedikt Zech in der 34. Minute des Spiels bei der Austria. Kurz zuvor hatte er sich vor dem Ausgleich noch einen Fehler geleistet, doch dieses Mal waren Wille und Kampfgeist ein ganz anderer. Keine hängenden Schultern, sondern eine breite Brust und ein erfolgreiches Entgegenstemmen gegen die Wiener Angriffe. Teamkollege Marco Meilinger gratulierte Zech überschwenglich für die Rettungstat.
Zwei Situationen, zweimal dieselben Spieler, dieselbe Mannschaft. Der Teamgeist aber war ein anderer. Vorerst einmal für ein Spiel, doch das geschlossene Engagement macht Mut. Denn das ist Altach und dafür hat sich der Klub in der Liga seit Jahren einen Namen gemacht.
Die positive Reaktion könnte nachhaltig auch die Trainersuche beeinflussen. Wolfgang Luisser ist, zusammen mit Georg Zellhofer eine Option bis Sommer geworden. Selbst wenn der Sportchef vor dem Match in Wien nichts davon wissen wollte, länger als bis zur Länderspielpause seine Doppelfunktion auszuüben, zumindest der Druck eines Schnellschusses ist deutlich geringer geworden. Dafür steigt jener auf Austria-Trainer Thomas Letsch. Dass er möglicherweise nach einer Niederlage gegen seinen ehemaligen Co (Luisser) den Job verlieren könnte, entbehrt nicht einer gewissen Ironie.
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