Freudentränen zum Finale

Shiffrin krönt mit Rekordausbeute von 17 Einzelsiegen vierten Gesamtweltcupsieg.
Soldeu Mikaela Shiffrin hat ihren Rekordwinter im alpinen Ski-Weltcup standesgemäß beendet. Die US-Amerikanerin gewann in Soldeu den abschließenden Riesentorlauf und feierte damit ihren bereits 17. Saisonsieg, mit dem sie sich auch die kleine Kristallkugel für den Gewinn der Spezialwertung sicherte.
Die weiteren Podestplätze gingen sensationell an Juniorenweltmeisterin Alice Robinson aus Neuseeland (+0,30 Sek.) sowie Weltmeisterin Petra Vlhova aus der Slowakei (0,41). Neben Brem landeten noch drei weitere Österreicherinnen in den Punkterängen: Katharina Liensberger wurde Achte, Bernadette Schild Elfte und Ricarda Haaser 13. Katharina Truppe, nach dem ersten Lauf 14., schied im Finale aus.
Shiffrin, die mit 2204 Zählern als zweite Skirennläuferin nach der Slowenin Tina Maze (Rekord 2414 in der Saison 2012/13) die 2000-Punkte-Marke übertraf, hält nun schon bei 60 Weltcup-Siegen, zehn davon hat sie im Riesentorlauf gefeiert. Die amtierende Weltmeisterin im Super-G und Slalom hatte zuvor schon die große Kristallkugel für die erfolgreiche Titelverteidigung im Gesamt-Weltcup sowie die Trophäen für die Gewinne der Super-G- und Slalom-Wertung gewonnen.
RTL-Kugel als großes Ziel
Die zweifache Olympiasiegerin brach unmittelbar nach ihrem Erfolg in Tränen aus, derart freute sie sich über den erstmaligen Triumph in der Riesentorlauf-Weltcup-Wertung. „Diese Kugel war mein Ziel seit meinem ersten Gewinn der Slalom-Kugel“, betonte Shiffrin im TV-Interview, welch großen Stellenwert dieser Erfolg für sie hat.
Die fünffache Weltmeisterin ist nach Tamara McKinney (1981, 1983) und Marilyn Cochran (1969) erst die dritte US-Amerikanerin, die den Riesentorlauf-Weltcup gewonnen hat. Mit ihren vier Kristallkugeln in diesem Winter egalisierte sie zudem den Rekord ihrer Landsfrau Lindsey Vonn (2010, 2012) und von Maze (2013), die dieses Kunststück als bisher einzige Skidamen geschafft hatten. Shiffrin hat nun schon insgesamt elf Kugeln in ihrer Karriere (drei Gesamt-, sechs Slalom- sowie je einen Super-G- und Riesentorlauf-Weltcup) geholt.
„Saison wie ein Traum“
Im Gegensatz zu den meisten ihrer Konkurrentinnen war die Saison-Dominatorin auch zum Saisonfinale leistungsmäßig noch voll auf der Höhe. „Es war gut, dass ich einige Rennen ausgelassen und stattdessen trainiert habe. Dadurch bin ich noch mit so viel Energie hierhergekommen. Es war eine sehr spektakuläre Saison – wie ein Traum“, meinte Shiffrin, die den bisherigen Weltcup-Rekord von 14 Saisonsiegen der Schweizerin Vreni Schneider aus der Saison 1988/89 schon vor acht Tagen ausgelöscht hatte. Ihr Manager Kilian Albrecht war entsprechend voll des Lobes: „Was sie leistet, ist unglaublich, die Rekorde purzeln nur so.“
Neben Shiffrin freute sich auch Robinson riesig. Die 17-Jährige, die am 1. Dezember 2001 in der australischen Metropole Sydney geboren wurde, zeigte schon mit Platz drei im ersten Lauf auf. Im Finale verbesserte sie sich mit zweitbester Laufzeit sogar noch auf den zweiten Endrang. „Das ist verrückt, ich bin überglücklich“, lautete ihr erster Kommentar. „Ich war schon aufgeregt, aber nach dem ersten Durchgang habe ich gewusst, dass ich ein gutes Ergebnis in der Tasche habe. Ich bin dann zum Glück ruhig geblieben und habe einen guten Lauf gemacht.“
Bestes Ergebnis für Liensberger
Liensberger schaffte mit Platz acht ihr bisher bestes Riesentorlauf-Resultat im Weltcup. „Ich habe im zweiten Durchgang riskiert, was gegangen ist, und die Schwünge durchgezogen. Das war ein wichtiger Schritt voran, aber es sind noch viele Schritte zu tun. Ich freue mich schon auf die nächste Saison“, betonte die 21-Jährige, die heuer erstmals den Sprung aufs Slalom-Podest (Dritte in Flachau) geschafft hatte.
„Diese RTL-Kugel war mein Ziel seit meinem ersten Gewinn der Slalom-Kugel.“
Ski-weltcup
Herren, Weltcup gesamt (38)
1. Marcel Hirscher (AUT) 1548
2. Alexis Pinturault (FRA) 1145
3. Henrik Kristoffersen (NOR) 1047
4. Dominik Paris (ITA) 950
5. Vincent Kriechmayr (AUT) 739
6. Beat Feuz (SUI) 722
7. Mauro Caviezel (SUI) 696
8. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 651
9. Marco Schwarz (AUT) 560
10. Manuel Feller (AUT) 558
17. Matthias Mayer (AUT) 496
21. Max Franz (AUT) 408
27. Hannes Reichelt (AUT) 302
31. Michael Matt (AUT) 288
37. Christian Hirschbühl (AUT/V) 230
68. Johannes Strolz (AUT/V) 93
127. Magnus Walch (AUT/V) 15
131. Mathias Graf (AUT/V) 13
Slalom Herren (12)
1. Marcel Hirscher (AUT) 786
2. Clement Noel (FRA) 551
3. Daniel Yule (SUI) 551
4. Ramon Zenhäusern (SUI) 521
5. Henrik Kristoffersen (NOR) 516
6. Alexis Pinturault (FRA) 453
7. Marco Schwarz (AUT) 411
8. Manuel Feller (AUT) 388
9. David Ryding (GBR) 334
10. Andre Myhrer (SWE) 300
11. Michael Matt (AUT) 288
13. Christian Hirschbühl (AUT/V) 230
37. Johannes Strolz (AUT/V) 45
46. Mathias Graf (AUT/V) 13
Riesentorlauf (9)
1. Marcel Hirscher (AUT) 680
2. Henrik Kristoffersen (NOR) 516
3. Alexis Pinturault (FRA) 469
4. Zan Kranjec (SLO) 344
5. Loic Meillard (SUI) 313
6. Matts Olsson (SWE) 296
7. Thomas Fanara (FRA) 289
8. Marco Odermatt (SUI) 245
9. Mathieu Faivre (FRA) 239
10. Tommy Ford (USA) 221
14. Manuel Feller (AUT) 170
34. Johannes Strolz (AUT/V) 26
44. Magnus Walch (AUT/V) 15
Mannschaft Herren (39)
1. Österreich 6102
2. Schweiz 4650
3. Frankreich 4202
4. Norwegen 3754
5. Italien 2881
Damen, Weltcup gesamt (35)
1. Mikaela Shiffrin (USA) 2204
2. Petra Vlhova (SVK) 1355
3. Wendy Holdener (SUI) 1079
4. Viktoria Rebensburg (GER) 814
5. Nicole Schmidhofer (AUT) 771
6. Federica Brignone (ITA) 764
7. Ragnhild Mowinckel (NOR) 675
8. Frida Hansdotter (SWE) 654
9. Stephanie Venier (AUT) 528
10. Ilka Stuhec (SLO) 507
12. Katharina Liensberger (AUT/V) 483
13. Katharina Truppe (AUT) 470
15. Ramona Siebenhofer (AUT) 458
19. Bernadette Schild (AUT) 363
24. Ricarda Haaser (AUT) 326
26. Tamara Tippler (AUT) 316
33. Stephanie Brunner (AUT) 256
35. Cornelia Hütter (AUT) 240
71. Nina Ortlieb (AUT/V) 66
75. Christine Scheyer (AUT/V) 56
Riesentorlauf (8)
1. Mikaela Shiffrin (USA) 615
2. Petra Vlhova (SVK) 478
3. Tessa Worley (FRA) 460
4. Viktoria Rebensburg (GER) 380
5. Federica Brignone (ITA) 360
6. Ragnhild Mowinckel (NOR) 277
7. Wendy Holdener (SUI) 254
8. Stephanie Brunner (AUT) 195
9. Marta Bassino (ITA) 188
10. Ricarda Haaser (AUT) 176
12. Katharina Liensberger (AUT/V) 133
17. Eva-Maria Brem (AUT) 119
18. Anna Veith (AUT) 111
Slalom (12)
1. Mikaela Shiffrin (USA) 1160
2. Petra Vlhova (SVK) 877
3. Wendy Holdener (SUI) 681
4. Anna Swenn-Larsson (SWE) 486
5. Frida Hansdotter (SWE) 479
6. Katharina Truppe (AUT) 379
7. Katharina Liensberger (AUT/V) 350
8. Christina Geiger (GER) 277
9. Bernadette Schild (AUT) 271
10. Kristin Lysdahl (NOR) 237
Mannschaft Damen (36)
1. Österreich 5479
2. Schweiz 3452
3. Italien 2804
4. USA 2498
5. Norwegen 1962
Nationencup (74)
1. Österreich 11581
2. Schweiz 8102
3. Norwegen 5716
4. Italien 5685
5. Frankreich 5543
6. USA 3749
7. Deutschland 3267
8. Schweden 2501
9. Slowenien 1678
10. Kanada 1545