Vorarlberger Skiverband jubelt über Rekordausbeute an Weltcuppunkten

Sport / 19.03.2019 • 21:30 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Die noch 21-jährige Katharina Liensberger sorgte  als Dritte beim Nachtslalom in Flachau und mit WM-Silber für die Glanzpunkte. GEPA
Die noch 21-jährige Katharina Liensberger sorgte als Dritte beim Nachtslalom in Flachau und mit WM-Silber für die Glanzpunkte. GEPA

Vorarlberger Alpine bestätigen Aufwärtstrend mit insgesamt 1010 Punkten im Skiweltcup 2018/19.

Dornbirn Die Zeiten, in denen man die Aktiven des Vorarlberger Skiverbands (VSV) in Ergebnislisten und Saisonstatistiken im Weltcup mit der Lupe suchen musste, gehören der Vergangenheit an. Nach dem historischen Tiefpunkt von keinem einzigen Punkt in der Weltcupsaison 2015 hat man nun erstmals die 1000-Punkte-Marke überschritten. Insgesamt wurden in diesem Winter von Vorarlbergs Alpinen exakt 1010 Punkte eingefahren. VSV-Sportdirektor Walter Hlebayna: „Natürlich ist die Freude darüber groß. Gleichzeitig ist sie aber auch die Bestätigung, dass die bei meinem Amtsantritt vor fünf Jahren festgelegten Strukturänderungen die richtige Entscheidung waren“, betont der in Lech beheimatete 53-jährige Skiexperte. „Im Verlauf meiner knapp 20-jährigen Tätigkeit im internationalen Skizirkus habe ich bei Trainerausbildungen und in den Verbänden oft darüber referiert, dass erfahrene Trainer zum Nachwuchs gehören. Es war eine große Herausforderung, doch dank der Unterstützung aller Beteiligten ist es gelungen, in vielen kleinen Schritten Verbesserungen zu erzielen, betont Hlebayna.
Neben der Eruierung der Bedürfnisse der Athleten, der Erstellung von leistungsoptimierenden Parametern beim Athletenscreening, der Verbesserung der Trainingsbedingungen, um nur einige eingeleitete Schritte zu nennen, ist auch die Zusammenarbeit mit dem Olympiazentrum Vorarlberg ein wesentlicher Mosaikstein des Aufwärtstrends. „Über viele Jahre gab es solche Möglichkeiten nicht. Sowohl arrivierte als auch hoffnungsvolle Fahrer finden hier optimale Bedingungen vor und die Erfolge in den letzten Jahren bestätigen, dass dies ein wichtiger Schritt war.“

Liensberger war die Galionsfigur

Mit insgesamt 483 Punkten hat Katharina Liensberger großen Anteil am Überschreiten der 1000-Punkte-Marke. Die im April 22 Jahre alt werdende Göfnerin verbuchte in der am Wochenende zu Ende gegangenen Weltcupsaison insgesamt zehn Top-Ten-Platzierungen, belegte Rang sieben in der Slalom-Jahreswertung und holte knapp zwei Jahre nach dem Triumph von Christine Scheyer in der Abfahrt in Altenmarkt mit ihrem dritten Rang beim Nachtslalom in Flachau die einzige VSV-Podestplatzierung in dieser Saison. Nach Silber in der Mannschaft bei den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang durfte sich Liensberger vor wenigen Wochen bei der WM in Aare ebenfalls über Silber im Teambewerb freuen.

Christian Hirschbühl verbuchte als 13. im Slalomweltcup und 37. im Gesamtweltcup die bisher besten Platzierungen seiner Karriere. AP
Christian Hirschbühl verbuchte als 13. im Slalomweltcup und 37. im Gesamtweltcup die bisher besten Platzierungen seiner Karriere. AP

Hirschbühl setzte einige Akzente

Bei den Herren war es Christian Hirschbühl, der im abgelaufenen Winter für die Glanzpunkte aus Vorarlberger Sicht sorgte. Mit sechs Top-Ten-Platzierungen brachte es der Mitte April 29 Jahre alt werdende Lauteracher auf 230 Weltcuppunkte und belegte damit Rang 13 in der Slalomwertung bzw. Platz 37 im Gesamtweltcup. Bei der WM gewann er mit der österreichischen Mannschaft die Silbermedaille, blieb dabei jedoch ohne Einsatz, im Spezialslalom belegte Hirschbühl Rang elf.

 Sportlandesrätin Barbara Schöbi-Fink und VSV-Sportdirektor Walter Hlebayna übergaben Ehrengeschenke an die Vizeweltmeister Christian Hirschbühl und Katharina Liensberger.  VN/DS
Sportlandesrätin Barbara Schöbi-Fink und VSV-Sportdirektor Walter Hlebayna übergaben Ehrengeschenke an die Vizeweltmeister Christian Hirschbühl und Katharina Liensberger. VN/DS

Die Topleistungen von Liensberger, Hirschbühl und Co. sind für Hlebayna aber nur die Spitze des Eisbergs. „Im Europacup gab es Podestplätze und Top-Ten-Resultate, bei den EYOF-Spielen holten Vorarlbergs Nachwuchssportler gleich sechs Medaillen und auch bei der Junioren-WM, wo wir zwar keine Medaille holten, bestätigen die fünf WM-Teilnehmer, dass die Strukturen auch in der zweiten Leistungsebene greifen und auch hier ein klarer Aufwärtstrend erkennbar ist.“

Ein entscheidender Erfolgsfaktor ist für den VSV-Sportdirektor auch der Umstand, dass Vorarlberg in den letzten Jahren auf dem Trainer- und Betreuersektor wichtige Akzente setzen konnte. „Mit Christian Greber (Anm. ÖSV-Nachwuchschef), Alexander Berthold (ÖSV Nachwuchs Herren), Hannes Kummer (Europacup Herren) und Christoph Alster (Welt-/Europacup Damen) haben wir nun auf wichtigen Positionen Leute aus dem eigenen Fachverband. Sie kennen unsere Strukturen und tragen dazu bei, dass wir im nationalen Fachverband fachkundig vertreten sind. Bis vor fünf Jahren haben wir mitgefiebert. Doch jetzt ist es uns gelungen, aktiv zu Verbesserungen beizutragen. Der VSV wird wieder wahrgenommen. Diesen Weg wollen wir weitergehen.“

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