Das Ende des „Wingman“

Valtteri Bottas sagt Lewis Hamilton den Kampf an.
Manama Irgendwo in den dichten Wäldern Finnlands trug Valtteri Bottas den Wingman zu Grabe. Bei Spaziergängen mit Dalmatiner Fanni ließ er im verschneiten Norden die Gedanken kreisen – die Bilder der missratenen Saison 2018 im Kopf tragend, die Zukunft in der Formel 1 abwägend. Dann fällte der Mercedes-Pilot einen Entschluss.
Nein, Wingman, der bloße Erfüllungsgehilfe bei der Titeljagd von Serienweltmeister Lewis Hamilton, will Bottas nicht mehr sein. „Ich habe nur eine Karriere im Leben“, sagte er: „Wenn ich immer unterstütze anstatt selbst zu attackieren, erreiche ich meine Ziele nie.“
Alles hat seine Grenzen
Bottas will Rennen gewinnen, möglichst viele sogar – und am Ende um den WM-Titel mitfahren. Mit dem Sieg in Australien machte Bottas den Anfang. Schon in Bahrain am Sonntag (17.10 Uhr) soll der fünfte Triumph der Karriere folgen.
Bottas hat sich im Winter neu erfunden. Ein netter Kerl ist er noch immer, nur eben nicht mehr auf der Strecke. Die Leistung in Down Under, als er Pole-Setter Hamilton am Start kassierte, diente als Beleg dafür. Wem das nicht reichte, durfte sich von Bottas‘ neuer Härte von seinem herben Funkspruch überzeugen lassen. Bottas beteuert, immer ein Teamplayer gewesen zu sein: „Aber ich habe realisiert, dass in diesem Sport alles seine Grenzen hat. Du musst auch an dich selbst denken.“
„Wingman.“ Die Äußerung, die Wolff im Verlauf der Vorsaison anerkennend über Bottas traf, wurde für den Finnen zum Stigma. Er ist dabei, sich davon zu befreien.
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