Fabienne Wohlwend setzt sich gegen 100 Pilotinnen durch

Liechtensteinerin ist Teil des 18-köpfigen Teilnehmerfeldes der W Series.
Almeira „Ich kann den Saisonstart der W Series am 3. Mai auf dem Hockenheimring kaum mehr erwarten“, war der Liechtensteinerin Fabienne Wohlwend die Freude anzumerken. Nur wenige Minuten zuvor wurde ihr mitgeteilt, dass sie einen der begehrten 18 Startplätze für die neue Frauenrennserie erhielt.
Innerhalb der letzten sieben Tage mussten die verbliebenen 28 der ursprünglich mehr als 100 Kandidatinnen ihr Können unter Beweis stellen, um dann in der Formelrennserie am Start stehen zu dürfen. „Es war eine anstrengende, aber lehrreiche Woche. Wir haben viel Zeit im Auto verbracht, aber die meiste Zeit haben wir mit unseren Ingenieuren für die Auswertung der Daten und der Onboardvideos eingesetzt. Natürlich haben wir auch an unserer körperlichen Fitness gearbeitet“, blickt die 21-Jährige aus Schellenberg auf die Tage im spanischen Almeira zurück. „Meine intensive Vorbereitung über die letzten Monate, sei es im Simulator, Fitnessstudio oder auf der Rennstrecke, haben sich eindeutig gelohnt.“ Unterstützung erhielt sie dabei ja auch aus Feldkirch. Mit Max Cavada arbeitete sie über die letzten Monate intensiv an ihrer Fitness.
Dreistufiges Qualifikationssystem
Aus den mehr als 100 Bewerberinnen lud die Jury um den Österreicher Alex Wurz und den ehemaligen Formel-1-Piloten David Coulthard zunächst 55 Fahrerinnen zur ersten Ausscheidung ins oberösterreichische Melk ein. Dort wurden die Kandidatinnen auf Herz und Nieren getestet, ob sie in der neuen Herausforderung bestehen können. Von den gut 50 Pilotinnen schafften es in der Folge 28 in die finalen Testtage, die gestern in Almeira zu Ende gingen. „Der Auswahlprozess war schwieriger, als wir es uns jemals vorgestellt hatten mit Blick darauf, wie eng das Feld zusammenlag“, sagte Jury-Mitglied Coulthard, nachdem die finale Entscheidung feststand, welche 18 Fahrerinnen in den 270 PS starken Formelwagen die Serie bestreiten werden. „Die Lernrate war beeindruckend und genau das, was wir von denen erwartet haben, die relativ wenig Erfahrung im Formelsport hatten.“
Erstmals zeigen sich die 18 Damen in ihrem neuen Formel-3-Rennwagen bei den viertägigen Tests auf dem Lausitzring im Rahmen der offiziellen ITR-Testfahrten der DTM vom 14. bis 16. April. Zweieinhalb Wochen später steht auf dem Hockenheimring dann das erste von insgesamt sechs Rennwochenenden in Deutschland, Italien, Belgien, den Niederlanden und Großbritannien auf dem Programm.
Für die Bankangestellte Fabienne Wohlwend, übrigens die einzige Fahrerin aus dem deutschsprachigen Raum, gibt es aber dennoch keine Entspannung bis dahin. Denn sie wird neben der W Series auch die Ferrari Challenge Europe bestreiten. Nachdem sie den Saisonauftakt in Sakhir noch zugunsten der optimalen Vorbereitung auf die W Series ausgelassen hat, steigt sie an diesem Wochenende in Valencia hinters Lenkrad ihres 488 Ferrari. Damit wird Wohlwend in diesem Jahr sowohl in einem Tourenwagen als auch in einem Formelauto am Start stehen.
„Meine intensive Vorbereitung über die letzten Monate hat sich eindeutig gelohnt.“

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