Titelkandidat düpiert Altmeister

Sport / 29.03.2019 • 22:46 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Teamspieler Boris Zivkovic war einer der siegbringenden Faktoren aufseiten der Roten Teufel vom Bodensee beim 27:19-Heimsieg im 92. Ländle-Derby gegen Bregenz Handball. GEPA
Teamspieler Boris Zivkovic war einer der siegbringenden Faktoren aufseiten der Roten Teufel vom Bodensee beim 27:19-Heimsieg im 92. Ländle-Derby gegen Bregenz Handball. GEPA

Alpla HC Hard feiert souveränen 27:19-Heimsieg vor 2280 Zuschauern im 92. Derby gegen Bregenz.

Hard Die Plätze sind bezogen, die Positionen verteilt: Bereits vor Anpfiff des 92. Ländle-Derbys in der Spusu Liga war klar, dass Gastgeber Alpla HC Hard selbst mit einem Sieg über Pendant Bregenz nicht mehr die Poleposition in der Bonusrunde übernehmen kann. Durch den 31:27-Erfolg von Krems in Graz entschied der Grunddurchgangsieger auch die Bonusrunde für sich.

Obwohl das ewig junge Revierduell der beiden Handball-Hochburgen dadurch nur noch statistischen Charakter hatte, legten die Roten Teufel vom Bodensee los und ließen von Beginn an keine Zweifel aufkommen, dass sie sich für das 28:28 an selber Stelle vor vier Monaten und die 25:26-Niederlage im Hinspiel des Play-off-Durchgangs rehabilitieren wollen. In der mit 2280 Zuschauern bis auf den letzten Platz gefüllten Sporthalle am See verzeichneten die Hausherren, bei denen Cheftrainer Klaus Gärtner vom ersten Angriff an mit einem siebten Feldspieler agierte, einen Traumstart und zwangen durch die 4:1- bzw. 6:3-Führung (10.) Bregenz-Neocoach Markus Burger schnell zur ersten Auszeit. Doch auch Burger musste bei der Rückkehr an seine ehemalige Erfolgs- und Wirkungsstätte schmerzlich zur Kenntnis nehmen, dass Einsatz und Wille zu wenig waren, um gegen die abgeklärt und souverän agierenden Harder zu bestehen. Ohne ans Limit gehen zu müssen, setzte sich Hard auf 10:5 (20.) ab, kontrollierte Ball und Gegner und ging verdient mit einer 14:9-Führung in die Pause. Besonders gegen die Harder Aufbaureihe mit Boris Zivkovic, Ivan Horvat (je vier Tore) und Regisseur Gerald Zeiner (drei Treffer) fanden die engagierten, aber in ihrem Möglichkeiten begrenzten Festspielstädter kein profundes Mittel, um deren Aktionsradius einzuengen.

Von 15:12 auf 21:13

Nach dem Kabinengang keimte mit dem 12:15-Zwischenstand (34.) im Lager des Altmeisters aus der Landeshauptstadt die leise Hoffnung auf, der Partie ein Wende geben zu können. Doch innert zehn Minuten und einem 6:1-Lauf auf 21:14 sorgten die in allen Belangen überlegenen Gastgeber wieder für klare Verhältnisse auf dem Spielfeld. Bei einer noch konsequenteren Chancenauswertung hätte der in dieser Höhe absolut verdiente Erfolg noch höher ausfallen können.

Klares Signal gesetzt

Der 15. doppelte Punktegewinn im 25. Saisonspiel war zugleich der 33. Sieg in der ewigen Derbybilanz. Gleichzeitig bestätigten die Roten Teufel trotz des Ausfalls von Kapitän Dominik Schmid ihren klaren Aufwärtstrend und haben mit Blickrichtung Titelkampf ein klares Signal gesetzt. Wen Coach Gärtner als Gegner in der Best-of-three-Viertelfinalserie „pickt“, wollte der 43-jährige Deutsche noch nicht preisgeben. „Natürlich habe ich mir schon meine Überlegungen dahingehend gemacht, doch es soll ja eine Überraschung werden“, betonte der Hard-Coach im Vorfeld des Derbys.

Theoretisch könnte es auch zu einem Ländle-Duell zu Beginn der K.-o.-Phase kommen. Durch die Niederlage in Hard hat Bregenz die letzte theoretische Chance auf eine Rangverbesserung verspielt und wird die Bonusrunde so wie letzte Saison als Fünfter abschließen.

Handball

Spusu Liga 2018/19

Bonusrunde (Top 5 Grunddurchgang), 9. Spieltag

Alpla HC Hard – Bregenz Handball 27:19 (14:9)

Sporthalle am See, SR Hofer/Schmidhuber

Zweiminutenstrafen: 4 bzw. 2

Torfolge: 6. 4:1, 11. 6:4, 20. 10:5, 24. 12:8, 34. 15:12, 40. 19:12,
44. 21:13, 51. 22:16, 55. 25:16

Alpla HC Hard: Hurich, Doknic; Hermann, Wurst, Surblys, Raschle (2), Manuel Schmid, Zivkovic (8), Schiller, Zmavc (1), Schwärzler (1),

Knauth (2), Weber, Zeiner (4), Schweighofer (3/2), Horvat (6)

Bregenz Handball: Aleksic, Häusle; Frühstück (3/2), Babarskas (2),

Coric (3), Klopcic, Lampert (2), Schnabl (1/1), Kritzinger (1), Mohr, Wassel, Svecak, Mitkov (3), Kikanovic (4)

HSG Graz – UHK Krems 27:31 (17:17)

Tabelle  

1. UHK Krems 8 6 0 2 228:204 +24 26 (14)

2. Alpla HC Hard 7 5 0 2 187:168  +19 22 (12)

3. SG Handball West Wien 7 4 0 3 191:181  +10 18 (10)

4. HSG Graz 7 2 0 5 180:197 -17 15 (11)

5. Bregenz Handball 7 1 0 6 160:196  -36 12 (10)

In Klammer Punkte Grunddurchgang

10. und letzter Spieltag

Bregenz Handball – SG Handball West Wien Freitag, 5. 4., 17.15 Uhr

HSG Graz – Alpla HC Hard Freitag, 5. 4., 19 Uhr

Qualirunde, 9. Spieltag

HC Fivers WAT Margareten – SC Ferlach Samstag, 19 Uhr

Union Leoben – Schwaz Handball Tirol Samstag, 19 Uhr

Tabelle  

1. Fivers WAT Margareten  6 5 1 0 188:168 +20 21 (10)

2. Schwaz Handball Tirol 6 3 0 3 160:167  -7 16 (10)

3. SC Ferlach 7 4 0 3 203:199 +4 13 (5)

4. Union Leoben 6 1 1 4 168:178 -10 10 (7)

5. HC Linz 7 1 2 4 200:1207 -7 7 (3)

Erklärung: Fivers und Schwaz bereits vorzeitig für Best-of-three-Viertelfinalserie (mit den Teams der Bonusrunde) qualifiziert.

Best-of-three-Viertelfinalserie

Der Erste der Bonusrunde (Krems) kann seinen Gegner (zur Auswahl stehen der Fünfte der Bonusrunde bzw. die Top-3-Teams des Qualirunde) aussuchen. Anschließend darf der Zweite (Hard) bzw. Dritte (West Wien) der Bonusrunde nach den selben Kriterien seinen Gegner „picken“.

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