Drei Altach-Tore, aber nur ein Punkt

Beim Remis des SCR Altach bei der Admira gab es aber nicht nur Grund zum Ärgern.
Maria Enzersdorf Drei Tore geschossen, am Ende aber nur mit einem 1:1 vom Platz gegangen. So kurios kann Fußball sein. Der SCR Altach bugsierte bei der Admira gleich dreimal das Runde ins Eckige. Einmal, beim Kopfballtor von Philipp Netzer (13.), gab der Linienrichter fälschlicherweise Abseits. Dann traf Benedikt Zech zwar unbedrängt mit dem Kopf, aber ins eigene Tor (18.), ehe Netzer doch noch mit einer schönen Direktübernahme nach Fischer-Freistoß in der 77. Minute ein verdientes Remis rettete. Es war heuer der bereits 15. Treffer der Altacher nach einer Standardsituation. Ehe der Kapitän zum Jubel abdrehte, versicherte er sich freilich mit einem Blick, ob die Fahne diesmal unten blieb. Das war es dann auch schon fast mit den Highlights einer schwachen Partie, nach der beide Teams froh sein können, für diese Leistung einen Punkt zu bekommen. Altach bleibt damit zwei Punkte und drei Plätze vor den letztplatzierten Südstädtern.
Fehlpassorgien, kaum Chancen; die erste Hälfte war schwer anzuschauen. Altach riss nach dem Eigentor völlig der Faden gegen einen bissigen, aber kaum gefährlichen Gegner. Sportdirektor Georg Zellhofer analysierte nach dem Spiel: „Das war mehr Krampf als Kampf. Wir haben die Formationen nicht halten können. Das waren irrsinnig viele Fehlpässe. Abstiegskampf pur. In der zweiten Hälfte ging es etwas besser. Aber da haben wir den letzten Pass schlecht gespielt.“ Er ärgerte sich auch über die jüngsten Entscheidungen der Unparteiischen gegen sein Team. „Das erste Tor von Netzer war regulär und er gibt Abseits. Gegen den LASK kriegen wir ein Abseitstor von Goiginger, das zählt, und gegen Mattersburg wird ein reguläres Tor von Berisha wegen angeblichem Abseits nicht gegeben. Das ist ein bisschen viel, denke ich.“ Netzer sah das ähnlich: „Es ist bitter, wenn reguläre Tore nicht anerkannt werden, egal, wie unschön ein Spiel ist. In unserer Situation zählen schlussendlich einfach Punkte.“ Dass der Flieger von Zürich am Vortag defekt am Hangar stehen blieb und der Mannschaft zehn Stunden Busfahrt in den Beinen steckten, wollten weder Trainer Alex Pastoor noch Zellhofer als Ausrede gelten lassen. Der Sportdirektor betonte: „Dass das schuld war, kann man nicht sagen. Wir sind auch schon geflogen und haben schlecht gespielt.“
Pastoor bilanzierte trocken: „Die erste Hälfte war defensiv okay, aber offensiv schlampig. Die Chancen haben wir dem Gegner geschenkt. Die zweite war viel besser. Den Punkt haben wir uns verdient.“ Mit der Einwechslung von Sherko Gubari und dem Zurückrücken von Manfred Fischer brachte Altach das Spiel unter Kontrolle. „Wenn Spielmacher nicht anspielbar sind, kannst du das Spiel nicht machen. Wenn doch, funkioniert das Freilaufen viel besser, das Aufbauspiel wird in jeder Phase viel einfacher“, begründete der Coach die Steigerung. „Wir haben Moral bewiesen, waren dann viel kompakter und aggressiver. Das war der Schlüssel zu diesem Punkt“, ergänzt Kapitän Netzer, der in der 86. Minute sogar den Matchball am Kopf hatte: „Unsere Freistöße waren alle gut geschossen. Es war aber schwierig, noch Druck auf diesen Ball zu bringen. Vielleicht hätte ich sogar die Chance gehabt, den Ball anzunehmen und zu versenken. Das ärgert mich“, blickte der stärkste Altacher an diesem Tag aufs Match zurück.
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