Michael Raffl kennt das WM-Erfolgsrezept

Sport / 03.05.2019 • 20:25 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Michael Raffl ist bei der Eishockey-WM in der Slowakei Österreichs einzige Verstärkung aus der NHL.apa
Michael Raffl ist bei der Eishockey-WM in der Slowakei Österreichs einzige Verstärkung aus der NHL.apa

Eishockey-Nationalteam mit den letzten Tests.

Wien Österreichs Eishockey-Nationalmannschaft holt sich in Wien den Feinschliff für die A-WM ab 10. Mai in Bratislava. Teamchef Roger Bader hat für die Testspiele am Sonntag (16.15 Uhr) gegen Dänemark und am Dienstag (19.15) gegen Kanada erstmals seinen gesamten WM-Kader zur Verfügung. Auch Michael Raffl ist in die finale Vorbereitung eingestiegen.

So wie im Vorjahr, als das ÖEHV-Team in Kopenhagen erstmals nach 14 Jahren wieder den Klassenerhalt schaffte, ist Raffl auch heuer die einzige Verstärkung aus der NHL. Diesmal fühlt er sich aber besser vorbereitet. „So schlimm wie letztes Jahr kann es gar nicht sein. Da war ich zwei Wochen gar nicht auf dem Eis, hatte ein Training und dann gleich ein WM-Spiel“, erinnerte er sich an den für ihn unbefriedigenden WM-Einstand. Im entscheidenden Spiel wurde er dann aber der erhoffte Leistungsträger.

Zuerst defensiv denken

Nach dem Aus mit Philadelphia im NHL-Grunddurchgang konnte der 30-Jährige etwas abschalten, „Es war genügend Zeit, jetzt bin ich ausgeruht und bereit und freue mich wirklich“, betonte Raffl, der sich an die intensiven Einheiten wieder gewöhnen musste. „In den ersten drei Tagen habe ich mich gequält, das war schon sehr hart.“

Bei der WM will er sich dann jene Erfolgserlebnisse holen, die ihm in Philadelphia abgegangen sind. In Bratislava soll am 20. Mai nach dem Spiel gegen Aufsteiger Italien Feierstimmung herrschen. So wie vor einem Jahr in Kopenhagen. „Wir haben gelernt, wie man bei einer A-WM spielt, nicht nur nach vorne gehen, sondern vielleicht defensiv zuerst denken. Im Spiel gegen Weißrussland (Anm.: 4:0) haben wir das am besten gelöst, seit ich beim Nationalteam bin, da sind immer alle fünf zurück. Das ist der Schlüssel, dass alle an einem Strang ziehen und zuerst verteidigen“, erklärte Raffl.

Der neue Coach als Gegner

Zunächst steht aber Dänemark auf dem Programm. „Dänemark ist vergleichbar mit Norwegen“, erklärte Teamchef Bader mit Hinblick auf den WM-Gruppengegner. Zweimal ist es in dieser Saison schon gegen die Dänen gegangen: Im November gewann Österreich in Danzig mit 2:1 nach Verlängerung, im Februar in Klagenfurt siegten die Dänen 4:2. „Wir kennen sie, nur haben sie jetzt bessere Spieler dabei“, sagte Bader. Als einziger der sechs dänischen NHL-Spieler ist Mikkel Bödker (Ottawa Senators) in Wien zu sehen.

Zwei Tage später folgt das Highlight mit der WM-Generalprobe gegen Kanada. Teamchef der Kanadier ist Alain Vigneault, künftiger Trainer der Philadelphia Flyers und damit auch von Raffl. Für den Villacher tut das nichts zur Sache: „Darüber mache ich mir keine Gedanken, das ist im Oktober so weit. Jetzt bin ich mit meinen Boys da. Wer drüben auf der Bank steht, interessiert mich weniger.“