Eishockey: Sabrina Kühne ist eine taffe Torfrau mit Träumen

Sabrina Kühne ist beim Eishockeyteam in New Jersey eingeladen.
Feldkirch Die Augen leuchten, die Vorfreude ist groß. Sabrina Kühne rückt für ein Probetraining bei den Metropolitan Riveters in New Jersey ein, einem von fünf Klubs in der amerikanischen Frauen-Profiliga NWHL. „Das wird eine coole Sache“, freut sich die 18-Jährige Torfrau auf zwei Trainingseinheiten und ein Vorstellungsspräch beim Ligavierten der vergangenen Saison. Illusionen macht sie sich keine: „Das wird sicher schwer. Aber probieren möchte ich es.“
Die Feldkircherin kam über ihren Bruder Patrick, ebenfalls Torhüter, zum Eishockey. „Ich war bei seinen Trainings mit der VEU immer dabei, habe zuerst auf einem Schneehügel gespielt, ging dann in die Eislaufschule. Sofort habe ich gewusst: Ich will eine Ausrüstung und spielen.“ Vom Nachwuchs in Feldkirch ging es über Dornbirns Unter 15, den SC Rheintal und St. Gallen zum Frauenteam des EC Wil. In der vergangenen Saison kam Kühne zu 17 Einsätzen beim Schweizer Zweitligaklub GCK Lions. „Es war mir wichtig, so lange wie möglich bei den Buben mitzuspielen. Da ist ein anderes Niveau, das war für meine Entwicklung gut.“ Neben den Trainern in Feldkirch und Dornbirn zählte auch die ehemalige tschechische Torhüterlegende Dr. Marcel Sakac, Ausbilder im österreichischen Nachwuchsnationalteam, zu den Mentoren: „Ich habe bei ihm sehr viel gelernt, konnte mir einige wichtige Dinge für mein Spiel herauspicken.“
Sport und Beruf gehen Hand in Hand
Vor der Präsentation in New Jersey, wofür übrigens noch Sponsoren gesucht werden, musste die Torfrau ihr Können in einem Videoclip unter Beweis stellen. Für Kühne ist das Probetraining so etwas wie ein kleiner Schritt zum großen Traum. „Jeder im Eishockey will einmal in Übersee spielen.“ Sie weiß aber auch: „Ich werde davon nicht leben können. Der Klub will mir aber bei der Jobsuche helfen, sollte es mit dem Engagement klappen.“ Sport, Schule und jetzt die Ausbildung als Werkzeugbautechnikerin bei der Firma Hirschmann gingen bei Kühne immer Hand in Hand.
Von Ex-Nationalteamspielerin Eva Beiter, die zwei Saisonen für die Universität Bemidji stürmte, gab es Tipps für den USA-Trip. Reisebegleiterin ist Mama Anja. Kühne: „Es ist angenehm, wenn man jemanden aus der Familie dabei hat.“