Hollywoodreife Titelparty

Sport / 19.05.2019 • 18:59 Uhr / 7 Minuten Lesezeit
David Alaba lieferte gegen Frankfurt ein starkes Spiel ab und trug sich in die Torschützenliste ein.gepa
David Alaba lieferte gegen Frankfurt ein starkes Spiel ab und trug sich in die Torschützenliste ein.gepa

Beim FC Bayern wurde der 29. Meistertitel bejubelt – und Legenden verabschiedet.

München Immer wieder flossen Tränen, immer wieder lagen sich Spieler schluchzend in den Armen. Nach dem 5:1 über Eintracht Frankfurt und dem damit verbundenen 29. Meistertitel war eine Titelparty angesagt. „Es ist eine ganz besondere Meisterschaft, weil wir zum ersten Mal zu Weihnachten ganz weit weg waren“, sagte Uli Hoeneß nach dem glücklichen Ende im Fernduell mit der um zwei Punkte knapp distanzierten Dortmunder Borussia.

Auch den Bayern-Präsidenten übermannten an diesem Tag die Gefühle. Hoeneß vergoss Tränen der Rührung, erst recht beim „Wahnsinns-Tor“ seines Lieblings Franck Ribery. „Da geht ein Teil der Familie, das ist für mich immer was ganz Schlimmes“, sagte der Vereinspatron zu seinem Abschiedsschmerz, weil neben Ribery (36) auch Arjen Robben (35) und Rafinha (33) ihr letztes Spiel als Bayern-Profis in der Allianz Arena erlebt haben.

Ein Jahr mehr

„Was wir zusammen gemacht haben, bleibt das ganze Leben“, schluchzte Ribery. Er erschien – anders als seine schick gekleideten Kollegen – zur Meisterparty auf dem Münchner Nockherberg im roten Bayern-Shirt und Trainingshose. „Uli, gib mir noch ein Jahr mehr“, scherzte der Franzose, als er von Hoeneß‘ Rührung nach seinem 86. Ligator erfuhr. Karl-Heinz Rummenigge ernannte Ribery zum „Hero der Allianz Arena“.

„Für immer ein Bayer“, rief Robben „dankbar und glücklich“ den Fans zu. Vollgepumpt mit Adrenalin war der Niederländer, als er nach Ribery eingewechselt wurde und prompt Tor Nummer 99 erzielte. „Ich bin gelaufen, ich habe gegrätscht, ich habe alles gemacht wie ein kleines Kind“, sagte der Flügelspieler. „Und nächste Woche setzen wir noch einen drauf“, versprach Robben mit Blick auf das Pokalfinale in Berlin gegen RB Leipzig.

Trainerlob

Vorstandschef Rummenigge vergaß freilich nicht, sich auf der Meisterparty „ganz herzlich bei Niko“ zu bedanken: „Das war deine erste Saison. Wenn man da deutscher Meister wird, ist das à la bonheur“, sagte Rummenigge. Niko Kovac hat geliefert – trotz zwischenzeitlich neun Punkten Rückstand auf den BVB. „Wir haben uns zusammengerauft. Diese Reaktion können nur große Champions zeigen und bringen. Deswegen möchte ich den Jungs herzlich danken“, sagte Kovac in seiner Party-Ansprache.

Schon jetzt ist Kovac der einzige neben Franz Beckenbauer, der mit dem FC Bayern als Spieler (2003) und Trainer Meister wurde. „Dieses Jahr war sehr, sehr anstrengend. Ich bin total happy und ausgelaugt“, gestand der Coach. Die „Niko Kovac“-Sprechchöre der Fankurve taten ihm spürbar gut. „Wenn man Anerkennung bekommt, wenn man vielleicht auch Trost bekommt, das ist das Schöne“, sagte Kovac. Die Fans hätten halt „ein gutes Gespür“, meinte er.

Achtfacher Meister

Für David Alaba war es die achte deutsche Meisterschaft mit dem FC Bayern. In der ewigen Rangliste liegt nur Ribery vor dem ÖFB-Teamspieler. Als 27-Jähriger hat Alaba die realistische Chance, die Marke des Franzosen zu übertreffen, sofern er noch länger beim Rekordchampion bleibt.

„Da geht ein Teil der Familie, das ist für mich immer was ganz Schlimmes.“

Arjen Robben netzte zum Abschied nochmal selbst ein. afp
Arjen Robben netzte zum Abschied
nochmal selbst ein. afp
Am Ende folgte die Bierdusche für Trainer Niko Kovac. ap
Am Ende folgte die Bierdusche für Trainer Niko Kovac. ap

Fußball, Deutsche Bundesliga 2018/19

34. und letzter Spieltag

Hertha BSC – Bayer 04 Leverkusen 1:5 (1:2)
59.287 Zuschauer. Torfolge: 28. 0:1 Havertz, 34 1:1 Lazaro, 38. 1:2 Alario, 54. 1:3 Brandt, 72. 1:4 Alario, 88. 1:5 Alario

Bei Berlin spielte Valentino Lazaro durch. Bei Leverkusen spielte Julian Baumgartlinger durch, Aleksandar Dragovic kam ab der 59. Minute zum Einsatz, Ramazan Özcan blieb auf der Bank.

Werder Bremen – RB Leipzig 2:1 (1:0)

42.100 Zuschauer (ausverkauft). Torfolge: 35. 1:0 Rashica (Foulelfmeter), 86. 1:1 Mukiele, 88. 2:1 Pizarro

Besonderes Vorkommnis: Bruma (RBL, 54.) mit vergebenem Elfmeter

Bei Bremen spielte Marko Friedl durch, Martin Harnik blieb auf der Bank. Bei RB Leipzig spielte Stefan Ilsanker durch, Konrad Laimer war bis zur 70. Minute im Einsatz und Marcel Sabitzer blieb auf der Ersatzbank.

Fortuna Düsseldorf – Hannover 96 2:1 (0:0)

50.000 Zuschauer. Torfolge: 56. 1:0 Hennings, 60. 2:0 Karaman, 78. 2:1 N. Müller

Bei Düsseldorf war Kevin Stöger bis zur 89. Minute im Einsatz, Markus Suttner blieb auf der Bank. Bei Hannover spielte Torhüter Samuel Radlinger-Sahin durch, Kevin Wimmer blieb auf der Bank.

VfL Wolfsburg – FC Augsburg  8:1 (3:0)

24.486 Zuschauer. Torfolge: 21. 1:0 Weghorst, 37. 2:0 Weghorst, 41. 3:0 Knoche, 55 4:0 Weghorst, 57. 5:0 Ginczek, 60. 6:0 Rexhbecaj, 81. 6:1 Scheiber, 85. 7:1 Brekalo, 89. 8:1 Danso (Eigentor)

Bei Wolfsburg spielte Pervan durch. Bei Augsburg war Michael Gregoritsch über die vollen 90 Minuten im Einsatz, Kevin Danso wurde in der 46. Minute eingewechselt und Georg Teigl blieb auf der Bank.

SC Freiburg – 1. FC Nürnberg 5:1 (2:0)

24.000 Zuschauer (ausverkauft). Torfolge: 7. 1:0 Terrazzino, 34. 2:0 Waldschmidt, 54. 3:0 Petersen, 56. 4:0 Petersen, 61. 5:0 Grifo, 69. 5:1 Löwen

Bei Freiburg blieb Philipp Lienhart auf der Bank. Bei Nürnberg spielte Georg Margreitter durch, Lukas Jäger blieb auf der Bank.

FSV Mainz 05 – TSG 1899 Hoffenheim 4:2 (0:2)

28.305 Zuschauer. Torfolge: 12. 0:1 Belfodil, 34. 0:2 Kramaric, 66. 1:2 Brosinski (Foulelfmeter), 83. 2:2 Boetius, 90. 3:2 Boetius, 90./+3 4:2 Mateta

Mainz wechselte Karim Onisiwo in der 56. Minute ein, Philipp Mwene fehlte verletzungsbedingt. Bei Hoffenheim flog Christoph Baumgartner in der 41. Minute mit gelb-rot vom Platz, Florian Grillitsch spielte durch und Stefan Posch blieb auf der Bank.

Gelb-rote Karte: 41. Christoph Baumgartner (Hoffenheim/Foulspiel)

Borussia Mönchengladbach – Borussia Dortmund 0:2 (0:1)

54.022 Zuschauer (ausverkauft). Torfolge: 45. 0:1 Sancho, 54. 0:2 Reus

FC Schalke 04 – VfB Stuttgart 0:0
61.676 Zuschauer.

Bei Schalke spielte Guido Burgstaller durch, Michael Langer blieb auf der Bank, Alessandro Schöpf fehlte verletzt.

FC Bayern München – Eintrach Frankfurt 5:1 (1:0)

75.000 Zuschauer (ausverkauft). Torfolge: 4. 1:0 Coman, 50. 1:1 Haller, 53. 2:1 Alaba, 58. 3:1 Sanches, 72. 4:1 Ribery, 78. 5:1 Robben

Bei München spielte David Alaba durch. Trainer bei Frankfurt ist Adi Hütter, Martin Hinteregger spielte durch.

Endtabelle

 1. FC Bayern München 34 24 6 4 88:32 + 56 78

 2. Borussia Dortmund 34 23 7 4 81:44 + 37 76

 3. RB Leipzig 34 19 9 6 63:29 + 34 66

 4. Bayer 04 Leverkusen 34 18 4 12 69:52 + 17 58

 5. Borussia Mönchengladbach 34 16 7 11 55:42 + 13 55

 6. VfL Wolfsburg 34 16 7 11 62:50 + 12 55

 7. Eintracht Frankfurt 34 15 9 10 60:48 + 12 54

 8. SV Werder Bremen 34 14 11 9 58:49 + 9 53

 9. TSG 1899 Hoffenheim 34 13 12 9 70:52 + 18 51

10. Fortuna Düsseldorf 34 13 5 16 49:65 -16 44

11. Hertha BSC Berlin 34 11 10 13 49:57 – 8 43

12. FSV Mainz 05 34 12 7 15 46:57 -11 43

13. SC Freiburg 34 8 12 14 46:61 -15 36

14. FC Schalke 04 34 8 9 17 37:55 -18 33

15. FC Augsburg 34 8 8 18 51:71 -20 32

16. VfB Stuttgart ** 34 7 7 20 32:70 -38 28

17. Hannover 96 * 34 5 6 23 31:71 -40 21

18. 1. FC Nürnberg * 34 3 10 21 26:68 -42 19

Legende: * Absteiger, ** Relegation

Statistik: Zuschauer, 34. Spieltag: 418.876 Schnitt: 46.541

 Zuschauer, gesamt: 13.292.704 Schnitt: 43.440

 Tore, 34. Spieltag: 41 Schnitt: 4,55  

 Tore, gesamt: 973 Schnitt: 3,17

 Gelb-Rote Karten/Rote Karten, gesamt: 22/21

Torschützenliste

22 Robert Lewandowski (FC Bayern München)

18 Paco Alcácer (Dortmund)

17 Luka Jovic (Frankfurt), Kai Havertz (Leverkusen), Andrej Kramaric (Hoffenheim), Marco Reus (Dortmund), Wout Weghorst (Wolfsburg); 16 Timo Werner (RB Leipzig), Ishak Belfodil (Hoffenheim); 15 Yussuf Poulsen (RB Leipzig), Sébastien Haller (Frankfurt)