19 Kurven voller Dramen

1929 wurde in Monaco erstmals ein Grand Prix gefahren.
Monte Carlo Der Grand Prix von Monaco 2019 ist nicht nur wegen des Tributs an Niki Lauda speziell. Vor 90 Jahren, am 14. April 1929, hat im Fürstentum an der Côte d‘Azur erstmals ein Grand-Prix-Rennen stattgefunden. Der diesjährige GP ist wahlweise der 77. ohne bzw. 66. und seit 1955 permanent mit Formel-1-Autos gefahrene Große Preis. Rekordsieger ist seit 1993 der Brasilianer Ayrton Senna mit sechs Erfolgen. 1950 fand auf dem Straßenkurs von Monaco erstmals ein Formel-1-Grand Prix statt, es war nach Silverstone der zweite WM-Lauf überhaupt. Das spektakulärste und stets von Glitzer und Glamour der Reichen und Schönen begleitete Formel-1-Rennen der Welt hat zahlreiche Triumphe und Tragödien mit sich gebracht und ist neben Le Mans und dem Indy 500 eines der drei Kronjuwelen des Motorsports. 2019 ist der Monaco-GP auch das 1003. Rennen der Formel-1-Geschichte.
Unikat und Kuriosum
Der Monaco-GP ist mit seinem Rennen auf normalen und engen Stadtstraßen ein Unikat und Kuriosum zugleich. Der Auf- und Abbau der Sicherheitsvorkehrungen nimmt jeweils mehrere Wochen in Anspruch. Er ist der längste Grand Prix an Runden (78), aber der kürzeste an Renndistanz (260,286 km). Überholen ist fast unmöglich, deshalb ist die Pole Position meist schon die halbe Miete.
Die bekanntesten der 19 Kurven von Sainte Devote über Casino oder Rascasse sind voller Geschichten und Dramen. Aber auch die bekanntesten Passagen der 3,337 Kilometer „langen“ Strecke wie den Tunnel, die Hafenpassage oder das Schwimmbad kennt jeder echte Motorsportfan. Ex-Weltmeister Nelson Piquet bezeichnete Autorennfahren in Monaco einst als „Hubschrauberfliegen im Wohnzimmer.“
Für die schnellste jemals gefahrene Runde sorgte 2018 der damalige Red-Bull-Fahrer Daniel Ricciardo in der Qualifikation mit einer Zeit von 1:10,810 Minuten. Auch die schnellste Rennrunde gehört mit 1:14,260 Min. seit dem Vorjahr dank Max Verstappen Red Bull Racing. In Monaco werden traditionell die weichsten Reifenmischungen eingesetzt, um die bestmögliche Straßenhaftung zu erreichen.
Mit Charles Leclerc haben die Monegassen seit dem Vorjahr wieder einen echten Lokalmatador am Start, zudem sitzt dieser seit diesem Jahr in einem Ferrari. Wird der 21-Jährige Achter oder besser, übertrifft er in seinem erst 27. Formel-1-Rennen die Marke von 100 WM-Zählern. Allein das Erreichen der Top Ten macht ihn zum ersten Monegassen mit WM-Punkten beim Heimrennen seit Louis Chiron 1950.
Drei Siege für Österreich
Vier aktuelle Fahrer haben Monaco schon gewonnen. Lewis Hamilton (2008, 2016), Sebastian Vettel (2011, 2017), Kimi Räikkönen (2005) und Ricciardo 2018. Hinter Senna folgen Graham Hill (Gbr) und Michael Schumacher (D) mit je fünf Monaco-Siegen. Drei Formel-1-Siege für Österreich hat es in Monaco gegeben. 1970 gewann Jochen Rindt auf Lotus, nachdem sich der Australier Jack Brabham in der allerletzten Kurve verbremst hatte. 1975 und 1976 siegte Niki Lauda jeweils in einem Ferrari.
Formel 1
Grand Prix von Monaco
Heute
3. freies Training 12.00 Uhr
Qualifikation 15.00 Uhr
Sonntag
Grand Prix 15.10 Uhr
Fernsehen: ORF 1, SRG, RTL, Sky
FORMEL 1
Monaco in Zahlen
10Kranwagen stehen bereit, um defekte Rennwagen zu bergen.
21 Kilometer Leitplanken sind verbaut.
49Überwachungskameras gibt es.
120 Feuerwehrleute stehen zur Verfügung.
290 Stundenkilometer beträgt die Höchstgeschwindigkeit.
670 Marschalls passen rund um die Strecke auf.
800 Feuerlöscher sind angebracht – alle 15 Meter einer.
1100 Tonnen wiegen die an der Strecke aufgebauten Tribünen.
1420 Reifen sind an der Strecke als Unfallschutz gestapelt.
3337 Meter beträgt eine Runde.