Der erste große Prüfstein

Sport / 31.05.2019 • 22:08 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Der erste große Prüfstein

Dominic Thiem kämpft heute in Paris gegen Pablo Cuevas um den Einzug ins Achtelfinale.

PAris Die ersten zwei Hürden bei seinem 22. Grand-Slam-Turnier sind genommen, aber so einfach, wie es sich viele vorgestellt haben, waren sie nicht. Dominic Thiem kämpft heute nach zwei Vier-Satz-Siegen über Tommy Paul (USA) und Alexander Bublik (Kaz/ 6:3, 6:7(6), 6:3, 7:5) um den Achtelfinaleinzug in Paris. Und gegen Pablo Cuevas aus Uruguay (ATP-47.) erwartet Thiem den „ersten großen Prüfstein“.

Alles muss besser werden

„Jetzt ist es Zeit, dass ich alles noch einmal verbessere, am Samstag wird eine viel bessere Leistung nötig sein“, erklärte Thiem im Hinblick auf seine nächste Aufgabe. Cuevas ist 33 Jahre alt, gehört aber nicht zum alten Eisen. Das hat er mit einem Aufwärtstrend in diesem Jahr bewiesen. Semifinale in Cordoba, Viertelfinale in Buenos Aires mit einer 6:4-, 4:6-, 3:6-Niederlage gegen Thiem, Semifinale in Rio, Finale in Estoril sowie zwei Challenger-Titel in Tunis und Aix-en-Provence – alles auf Sand.

Darüber weiß natürlich auch Thiem Bescheid. „Er ist wieder am Weg nach oben. Wenn er gut spielt, ist er einer der unangenehmsten Gegner auf Sand. Er kann jeden schlagen“, sagte der Lichtenwörther. Was den Südamerikaner, der gegen Thiem eine 2:3-Bilanz aufweist (unter den beiden Siegen ist aber eine Aufgabe von Thiem), so stark macht? „Er hat einen sehr guten Spin, eine richtig gute Rückhand und einen von den besten Kick-Aufschlägen, also alles, was auf Sand wichtig ist. Deshalb wird das der erste ganz große Prüfstein.“

Vor vier Jahren gab es schon einmal in Roland Garros ein Aufeinandertreffen, damals siegte noch Cuevas in der zweiten Runde mit 7:6, 7:5, 6:7, 7:5. Thiem verriet auch schon seine Taktik, und genau dieselbe wird auch Cuevas gegen ihn anwenden, ist er sicher. „Viel Spin über die Rückhand, weil das jedem mit einer Einhändigen wehtut. Ich versuche, dass ich der Erste bin, der auf diese Taktik zugreift, denn er wird es genauso anlegen.“

Auch Jürgen Melzer kennt Cuevas gut und warnte: „Da muss er gut spielen, sonst verliert er. Cuevas ist ein Spieler, der ihm wehtun kann. Der ist in Form und hat wieder Selbstvertrauen“, sagte der nunmehrige Doppelspezialist: „Es wird ein geiles Match, aber da muss er auf der Höhe sein.“

Thiem, der durch sein Vorjahresfinale nicht weniger als 1200 Punkte verteidigen muss, hat nun gerade einmal 90 Zähler für die dritte Runde geschafft. Erreicht er in seinem 22. Major zum elften Mal das Achtelfinale, verdoppelt er die Punkte und durchstößt auch die 17-Millionen-Dollar-Preisgeldgrenze. Mit bisher in Paris verdienten 143.000 Euro (159.216,20 Dollar) respektive 16,978 Millionen ist er nur noch knapp darunter.

Die Familie macht‘s

Zum Thema Finanzen und wie er sein Geld investiert, äußerte sich Thiem kürzlich humorvoll. „Damit habe ich nichts zu tun, da vertraue ich ganz meiner Familie. Wenn ich das allein alles investieren würde, wäre schon alles weg, glaube ich“, sagte er lachend. Zusätzlich habe er einen „guten Mann“, der ihn berät. „Den Rest lasse ich meine Familie machen, da weiß ich, dass mich die nicht bestehlen wollen.“

„Wenn er gut spielt, ist er einer der unangenehmsten Gegner auf Sand.“

Tennis

French Open, Paris (Sand, 42,66 Mill. Euro):

Herren, 2. Runde: Thiem (AUT/4) – Bublik (KAZ) 6:3, 6:7(6), 6:3, 7:5, Djokovic (SRB/1) – Laaksonen (SUI) 6:1, 6:4, 6:3, 8:6, Zverev (GER/5) – Ymer (SWE) 6:1, 6:3, 7:6(3), Cuevas (URU) – Edmund (GBR/28) 7:6(3), 6:3, 2:1 w.o., Mayer (ARG) – Schwartzman (ARG/17) 4:6, 6:3, 6:4, 7:5, Caruso (ITA) – Simon (FRA/26) 6:1, 6:2, 6:4. 3. Runde: Nadal (ESP/2) – Goffin (BEL/27) 6:1, 6:3, 4:6, 6:3, Federer (SU/3) – Ruud (NOR) 6:3, 6:1, 7:6(8), Nishikori (JPN/7) – Djere (SRB/31) 6:4, 6:7(6), 6:3, 4:6, Mayer (ARG) – Mahut (FRA) 3:6,7:6(3),6:4,7:6(3) Heute: Thiem – Cuevas, 15.30 Uhr.

Damen, 2. Runde: Serena Williams (USA/10) – Nara (JPN) 6:3, 6:2, Anisimova (USA) – Sabalenka (BLR/11) 6:4, 6:2, Swiatek (POL) – Wang Qiang (CHN/16) 6:3, 6:0, Kenin (USA) – Andreescu (CAN/22) w.o., Alexandrowa (RUS) – Stosur (AUS) 3:6, 6:1, 6:4, Osaka (JPN/1) – Asarenka (BLR) 4:6, 7:5, 6:3, Barty (AUS/8) – Collins (USA) 7:5, 6:1, Bencic (SUI/15) – Siegemund (GER) 4:6, 6:4, 6:4, Siniakova (CZE) – Sakkari (GRE/29) 7:6(5), 6:7(8), 6:3. 3. Runde: Martic (CRO/31) – Pliskova (CZE/2) 6:3, 6:3, Sevastova (LAT/12) – Mertens (BEL/20) 6:7(3), 6:4, 11:9, Keys (USA/14) – Hon (AUS) 7:5, 5:7, 6:3, Zurenko (UKR/27) – Krunic (SRB) 5:7, 7:5, 11:9 Vondrousova (CZE) – Suarez Navarro (ESP-28) 6:4,6:4 Vekic (CRO/23) – Bencic (SUI/15) 6:4, 6:1, Stephens (USA/7) – Hercog (SLO) 6:3, 5:7, 6:4.