Kieler Woche: Im Wimbledon des Segelsports gefordert

Sport / 25.06.2019 • 23:15 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Kieler Woche: Im Wimbledon des  Segelsports gefordert
Nach der Silbermedaille beim Weltcupfinale zählen Benjamin Bildstein und Vorschoter David Hussl bei der Kieler Woche zum Favoritenkreis. Verband

49er-Crew Benjaim Bildstein und David Hussl bei Kieler Woche im Favoritenkreis.

Kiel Für Österreichs Top-Segler geht es Schlag auf Schlag. Das 470er-Paradeduo David Bargehr und Vorschoter Lukas Mähr (YC Bregenz) befindet sich bereits auf dem Weg Richtung Japan, um sich in der Sagami Bucht vor Enoshima auf die Weltmeisterschaft vom 2. bis 9. August in Tokio vorzubereiten. Im Rahmen des ISAF-Championats werden die nächsten Quotenplätze für die Olympischen Sommerspiele 2020 an selber Stelle vergeben. Nach dem neunten Platz beim Weltcupfinale wollen die 2017 WM-Dritten im Kampf um eines der vier noch vakanten Olympiatickets ganz vorne mitmischen und sich ihren sportlichen Traum verwirklichen.

Positiven Flow fortsetzen

Für die weiteren OeSV-Spitzenteams, darunter die 49er-Equipe Benjamin Bildstein und Vorschoter David Hussl (YC Bregenz) wartet zwei Wochen nach dem Weltcupfinale vor Marseille zum Abschluss der europäischen Regattasaison der Einsatz bei der Kieler Woche. Wenn die größte Segelregatta der Welt auf dem Programm steht, ist vom Wimbledon des Segelsports die Rede. Das liegt zum einen an der Tradition und zum anderen an den imposanten Zahlen, die die Veranstaltung alljährlich produziert. Bei der 125. Auflage des Segelsport-Klassikers stechen rund 5000 Aktive aus 60 Nationen mit knapp 2000 Booten in See. Dazu werden rund drei Millionen Zuschauern im Olympiazentrum Kiel-Schilksee erwartet. Heute erfolgt die erste Wettfahrt zu den Entscheidungen in zehn olympischen Bootsklassen.

Kieler Woche: Im Wimbledon des  Segelsports gefordert
Das 470er-Duo Dvid Bargehr und Vorschoter Lukas Mähr befindet sich bereits im Olympiarevier vor Tokio und absolviert die letzten Testfahrten vor der Weltmeisterschaft Anfang August. GEPA

Nach dem bärenstarken Auftritt an der Côte d’Azur und dem Gewinn der Silbermedaille beim Weltcupfinale wollen der 27-jährige Bildstein aus Wolfurt und sein gleichalter Vorschoter wollen bei der Kieler Woche ihren Erfolgslauf fortsetzen. Gute Erinnerungen an die letzte Kieler Woche haben Bildstein und Hussl. Nach monatelanger Verletzungspause feierten sie im vergangenen Jahr mit Platz zehn ein erfolgreiches Comeback. Mit konstant guten Leistungen schaffte das Duo vom YC Bregenz in diesem Jahr erstmals den Sprung auf Platz zwei der Weltrangliste. „Wir wollen diesen positiven Flow mitnehmen und haben uns bewusst für die Teilnahme entschieden. Durch die Verletzungspause zu Jahresbeginn sind wir weniger gesegelt als die Konkurrenz, nun wollen wir viele Wettkämpfe mitnehmen. Dadurch können wir auch an anderen Aspekten arbeiten als im Training“, erklärt Steuermann Bildstein, der mit dem gleichen Setup wie zuletzt in Marseille an den Start geht.

Die 92 Boote umfassende 49er-Flotte in Kiel ist quantitativ und qualitativ gut besetzt. Unter anderem nehmen die neuseeländischen Olympiasieger von 2016 Peter Burling und Blair Tuke teil. „Umso hochwertiger die Flotte, desto besser und aussagekräftiger sind die Resultate für uns. Wir haben gute Erinnerungen an Kiel, die Bedingungen an der Ostsee liegen uns. Wir wollen uns am Start weiter verbessern und arbeiten auch stark im mentalen Bereich. Hier ist immer Potential, denn technisch gibt es auf unserem Niveau kaum noch gravierende Unterschiede zwischen den Spitzenteams. Wir freuen uns auf den Auftakt“, fügt der Tiroler Hussl hinzu. „Erstes Etappenziel ist der Einzug ins Medal Race (Anm. Top-Ten). Wenn wir dies realisiert haben, setzten wir uns das nächste Ziel“, so Bildstein.

Zwei vierte Plätze als Topresultate bei Kieler Woche

Für das 49er-Duo ist es bereits die siebte Kiel-Teilnahme in Folge. Beste Resultate waren zwei vierte Plätze 2015 und 2016 und ein sechsten Rang vor zwei Jahren.
Erklärtes Saisonziel ist und bleibt aber die Weltmeisterschaft vom 29. November bis 8. Dezember vor Auckland. In Neuseeland will die YCB-Crew den Quotenplatz für die Sommerspiele in Tokio unter Dach und Fach bringen.

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