Neuer Job in der Heimat

Lassaad Chabbi übernimmt Traineramt beim tunesischen Erstligisten US Monastir.
Schwarzach Der Golf von Hammamet, benannt nach dem beliebten Ferienort an der nordwestlichen Küste Tunesiens, ist bei Touristen sehr beliebt. Das weiß auch Lassaad Chabbi als Einheimischer sehr gut. Nicht umsonst hat der Fußballcoach, der nunmehr seit 33 Jahren in Vorarlberg lebt, in der Küstenstadt ein kleines Appartement. Nun aber hat der 57-Jährige öfters die Gelegenheit, selbst vorbeizuschauen. Nur 100 Kilometer südlich nämlich befindet sich sein neuer Arbeitsplatz. In der Hafenstadt Monastir hat der gebürtige Tunesier mit österreichischer Staatsbürgerschaft den Erstligaklub US Monastir übernommen. Zeit für den feinen Sand am Golf sowie ausgedehnte Strandspaziergänge wird Chabbi in den nächsten Tagen nicht haben, denn schon am 24. August beginnt die neue Meisterschaft. Dass er am Tag davor seinen 58. Geburtstag feiert, ist ihm dabei nicht so wichtig, vielmehr geht es um den sportlichen Erfolg.
Beim Tabellensiebten der Vorjahressaison hat man große Erwartungen in Chabbi. Der allerdings gibt im Gespräch mit den VN gerne zu, nicht ganz freiwillig den Weg ins Ausland gegangen zu sein. Er wolle nun beweisen, was er in Europa gelernt hat als Trainer. Lange habe er auf ein Angebot gewartet, jetzt wolle er den Umweg über seine Heimat gehen. „Ich habe das Gefühl, meine Arbeit wird in Österreich nicht so honoriert. Immerhin bin ich mit der Austria und Ried Herbstmeister geworden“, wirft er ein und erinnert sich im nächsten Moment daran, schon einmal in Tunesien als Fußballlehrer gearbeitet zu haben. „Mit Edi Stöhr bin ich 2003 als Cotrainer nach Tunesien gegangen“, erzählt Chabbi. Auch wenn seine Worte danach klingen mögen, Verärgerung ist bei ihm keine zu verspüren. Hat er doch in all den Jahren immer wieder bewiesen, dass er aufzustehen vermag und gewillt ist, dafür harte Arbeit zu leisten.
Das wird auch vonnöten sein, zählt die tunesische Ligue I Pro weltweit zu den Top-24-Ligen. „Im arabischen Raum ist sie die Nummer ein“, sagt Chabbi. Klubs wie Meister Espárance de Tunis oder Club Africain sind weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Diese nun zu ärgern ist sein Anspruch mit US Monastir.
„Natürlich wäre ich gerne in Europa tätig, aber ich will zeigen, was ich gelernt habe.“

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