2:5-Klatsche der Altacher in Wolfsberg

Die Mannschaft von Alex Pastoor kann im Lavanttal abermals keinen Sieg einfahren und steht nach fünf Runden weiterhin erst bei vier Punkten.
Wolfsberg Auf gar keinen Fall langweilig wurde es den knapp 4000 Zuschauerinnen und Zuschauern am Samstag bei der Bundesliga-Partie zwischen dem Wolfsberger AC und den Gästen vom SCR Altach im Kärntner Lavanttal-Stadion. Sieben Treffer fielen in den 90 Spielminuten, abermals mit dem schlechteren Ende für die Altacher. Die Elf von Trainer Alex Pastoor sollte gegen die Wolfsberger zum dritten Mal in fünf Runden punktlos bleiben.
Kalte Dusche zu Beginn
Nach Anpfiff, zu welchem pünktlich der Regen aussetzte, dauerte es nur sechs Minuten, ehe zum ersten Mal die Torhymne für die Heimmannschaft gespielt wurde: Nach einer WAC-Ecke und einigem Durcheinander im Strafraum der Altacher war es Emanuel Schreiner, der den Ball ins eigene Tor spielte – Martin Kobras war zu spät dran und hatte dadurch keine Chance mehr, das Spielgerät zu erreichen. Schreiner analysierte nach Spielende die Situation folgendermaßen: „Es war eine einstudierte Eckball-Variante des WAC. Ich sah die Gegner vor mir über den Ball drübersteigen, irgendwie hab ich ihn dann ans Knie gekommen und ins eigene Tor gedrückt. Halt einfach Scheiße.“ Zuvor hatten außerdem schon Shon Weißmann und Nemanja Rnic jeweils eine Kopfballchance vergeben (3., 5.).
Erstes Lebenszeichen Die erste Altacher Chance, die die Statistiker vermerken durften, ließ dann noch weiter auf sich warten. Erst in der elften Spielminute wurde Christian Gebauer wunderschön durch die Mitte angespielt, er war aber zu langsam, um den Ball erfolgreich verwerten zu können. Vier Minuten später sorgte Schiedsrichter Stefan Ebner, der wahrlich nicht seinen besten Tag hatte, für Verwunderung. Er entschied nach einem angeblichen WAC-Handspiel im Strafraum der Altacher auf Strafstoß für die Gäste. Doch auch das nützte den Vorarlbergern nichts, Mergim Berisha setzte den Ball an die linke Stange, der Nachschuss wurde durch Manuel Kuttin, der für Alexander Kofler im Tor stand, pariert.
Erst in der 21. Minute gab es dann den heiß ersehnten Ausgleichstreffer für die Altacher, ein wunderschönes Zuspiel von Christian Gebauer durch die Mitte verwerte Mergim Berisha perfekt zum 1:1.
„Wenn wir so weiter spielen, machen wir in dieser Saison keinen einzigen Punkt mehr“
Alex Pastoor, Trainer SCR Altach

Nach einer Phase, in der auf beiden Seiten keine großen Chancen und Aktionen zu vermerken waren, rüttelte der 33-jährige Michael Liendl das Stadion wieder etwas wach. Ein sinnloser Ballverlust der Vorarlberger in der eigenen Defensive und ein Zuspiel von Anderson Niangbo, der zuvor einen 60-Meter Sprint hinlegte, gaben Liendl die Möglichkeit, zum 2:1 einzunetzen. (34.) Und noch vor der Pause sollte bereits das 3:1 folgen, diesmal erledigte es Niangbo souverän im Alleingang (43.).
„Wenn wir so weiter spielen, machen wir in dieser Saison keinen einzigen Punkt mehr“ Alex Pastoor, Trainer Cashpoint SCR Altach Die Altacher gingen also abermals mit einem Rückstand in die Kabine. Und abermals lassen sich hier sicherlich eine mangelhafte Verwertung der wenigen Chancen und ein schwaches Abwehrverhalten als Gründe nennen. Letzteres ist auch der schwachen Personalsituation geschuldet, „sicher wäre es besser, wenn ein Philipp voll mitspielen könnte“, so Pastoor zu dieser, seit einigen Wochen andauerenden, schwierigen Thematik. Etwas Positives konnte aber auch der Altach-Trainer seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit abgewinnen: „Mir ist bewusst, dass unsere Defensive abermals überhaupt nicht gepasst hat, das war gar nichts. Ich muss aber auch sagen, dass wir im Spiel mit dem Ball wieder sehr gut waren, das war in den letzten Spielen schon immer gut. Nur direkt vor dem Tor unserer Gegner hat es dann fast nie gereicht.“

Bei Standards anfällig
Nach dem Seitenwechsel ging es nicht viel besser weiter, ganze drei hochkarätige Chancen vergab der WAC, ehe er in der zweiten Spielhälfte den ersten Treffer erzielte: Abermals eine einstudierte Eckballvariante, bei der Lukas Schmitz praktisch aus dem Nichts auftauchte und den Ball aus 20 Metern ins Tor bugsierte, bedeutete das 4:1 für die Heimmannschaft von Trainer Gerhard Struber (58.). Danach gab es zwar noch einen kurzen Hoffnungsschimmer: Jan Zwischenbrugger, der einen Freistoß von Manuel Schreiner in der 70. Minute zum 4:2 ins Tor lenkte, sollte aber dennoch für den letzten Treffer für Altach sorgen. Nach einer letzten Chance von Mergim Berisha in der 72. Minute, als er am in die Mitte gespielten Ball vorbeirutschte, spielte nur noch der WAC. Die Altacher waren in der Schlussphase zahnlos und wussten nichts mehr mit dem eigenen Plan für die Partie anzufangen.
Den Schlusstand besorgte dann Anderson Niangbo, der erst 19-jährige wurde von Weissman perfekt in Szene gesetzt und konnte das Spielgerät locker an Kobras vorbei ins Tor einschieben (74.).
Altach muss somit weiter auf den zweiten Saisonsieg warten, aktuell steht die Elf von Alex Pastoor mit nur vier Punkten auf dem zehnten Tabellenrang. Nächsten Sonntag, um 17:00, wird Sturm Graz in der heimischen Cashpoint-Arena zu Gast sein. MW
Fussball, Tipico Bundesliga
5. Spieltag
RZ Pellets WAC – Cashpoint SCR Altach 5:2 (3:1)
Lavanttal-Arena, Wolfsberg; 3345 Zuschauer, SR: Ebner
Torfolge: 6. 1:0 Schreiner (Eigentor), 21. 1:1 Fischer, 34. 2:1 Liendl, 43. 3:1 Niangbo, 58. 4:1 Schmitz, 70. 4:2 Zwischenbrugger, 74. 5:2 Niangbo
RZ Pellets WAC (4-3-1-2): Kuttin/2; Novak/3, Sollbauer/3, Rnic/2, Schmitz/2; Schmid/3 (91. Schmidt), Mario Leitgeb/2, Ritzmaier/3; Liendl/2; Weissman/3 (85. Feierabend), Niangbo/1 (78. Schmerböck)
Cashpoint SCR Altach (4-4-2): Kobras/3; Anderson/3, Zwischenbrugger/4, Schreiner/4, Karic/3; Jamnig/4 (60. Thurnwald/0), Oum Gouet/3 (85. Casar/0), Diakite/2, Gebauer (84. Pangop/0); Fischer/2 – Berisha/3
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