Der „Fall Liensberger“ ist Chefsache

Sport / 30.09.2019 • 22:13 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Katharina Liensberger hat momentan wenig Aussicht auf ein geregeltes Schneetraining mit dem ÖSV-Damenteam.gepa
Katharina Liensberger hat momentan wenig Aussicht auf ein geregeltes Schneetraining mit dem ÖSV-Damenteam.gepa

Ski-Ass ist in Sölden vom Schneetraining wohl ausgeschlossen.

Schwarzach Am Wochenende war Katharina Liensberger noch beim Zahnarzt bestellt. Ob der Termin mehr weh getan hat als die Einberufung für den nächsten Schneekurs der ÖSV-Technikerdamen nach Sölden? Am Rettenbachferner, in gut drei Wochen Schauplatz des Weltcupauftakts, hat die 22-Jährige aus Göfis nämlich wenig Aussicht auf Schneekontakt. Der ÖSV hat Liensberger zwar eine Einladung zum Kursbesuch geschickt. Solange aber die Problematik um ihren Skischuh nicht gelöst ist, wird Liensberger nicht am ÖSV-Ski-Trainingsbetrieb teilnehmen dürfen. Ausnahme: Sie würde wieder mit Rossignol-Material fahren. Aktuell beschränkt sich die Vorbereitung der Rennläuferin wohl auf das Trockentraining.

Fristverlängerung steht im Raum

Rossignol, ihr ehemaliger Arbeitgeber, erklärte in einer Aussendung, dass die Türe für Liensberger offen wäre und Lange-Skischuhe zur Verfügung stünden. Einschränkung: „Sofern sie auch mit unseren Skiern und Bindungen fährt.“

Liensberger ist aber an den Vertrag mit dem Hohenemser Skihersteller Kästle gebunden. Eigentlich wollte sie in dieser Woche Dalbello-Schuhe testen, vom Skipool gibt es angeblich aber keine Erlaubnis dafür. Kästle soll beim Skipool ein Verlängerungsansuchen der ursprünglichen Material-Transferfrist (15. August) auf 15. Oktober eingebracht haben. „Ich weiß nichts von einer Verlängerung“, sagt dazu Patrick Ortlieb, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Skipools. „Die Mitbewerberindustrie ist über die Diskussion not amused. Der Fall ist jetzt Chefsache, Peter Schröcksnadel kommt am 2. Oktober zurück und wird sich damit befassen. Ich habe am Wochenende dreimal mit ihm in dieser Sache telefoniert, auch das Sportministerium ist involviert.“ Das Sportministerium ist ebenso wie die Wirtschaftskammer ein Mitglied im Vorstand des Skipools.

Hintergrund der Unstimmigkeiten sind auch die Pläne von Liensberger, ein Privatteam auf die Beine stellen. Der Skiverband wollte, weil die Läuferin bis dato noch nicht in der Weltcup-Siegerliste steht, keinen finanziellen Beitrag dazu leisten. Sehr wohl würde aber die Skifirma Kästle das Vorhaben unterstützen und als Geldgeber zur Verfügung stehen.

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