Es drückt weiter der Schuh

Sport / 06.10.2019 • 22:52 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Katharina Liensberger bekam von Dalbello vorläufig eine Absage. gepa
Katharina Liensberger bekam von Dalbello vorläufig eine Absage. gepa

Skirennläuferin Katharina Liensberger wird von Dalbello nicht mit Material beliefert.

schwarzach „Im Hintergrund arbeiten immer noch viele Menschen an einer Lösung.“ Clemens Tinzl, Geschäftsführer von Skihersteller Head, glaubt nicht, dass mit der Absage von Schuhhersteller Dalbello als Ausrüster von Katharina Liensberger das letzte Wort gesprochen ist. Die im Skipool mitbestimmenden Vertreter von Wirtschaftskammer und Sportministerium seien gefordert. Eric Wolf, Rennsportchef von MDV (Marker/Dalbello/Völkl) hatte erklärt, „dass man in dieser kurzen Zeit der Läuferin kein konkurrenzfähiges Produkt zur Verfügung stellen könne.“ Tinzl bestätigte eine entsprechende Kommunikation von Dalbello. „Wir haben als Information aber nur, dass die Zeit für den Weltcupauftakt in Sölden zu knapp werden könnte.“

Skiverband stellt sich quer

Liensberger wechselte nach dem vergangenen Winter ihren Skiausstatter, von Rossignol zu Kästle. Der Skipool überließ die Wahl des Skischuhs der Läuferin, monierte dann plötzlich, dass ein gekaufter Lange-Skischuh den Regeln entsprechen würde. Mit Dalbello wurde, bis zur plötzlichen Absage, eine Alternative gefunden.

Während der Skiverband einen Start mit Kästle, Marker und Dalbello kategorisch ausschließt, wird der 22-Jährigen aus Göfis zugestanden, weiterhin mit Rossignol-Material an den Start zu gehen. Was kindisch anmutet: Die Läuferin hat mit dem alten Ausrüster abgeschlossen, nicht mehr getestet, vertraut einem neuen Ski. Auch beim Verband müsste man wissen, dass die Rückkehr zu Rossignol wohl für alle Beteiligten ein Eigentor wäre. „Katharina will niemanden ärgern, niemandem etwas Böses tun, sondern nur schnell skifahren“, sagt Tinzl.

Liensberger läuft auf jeden Fall die Zeit davon. Sie ist mit dem von ihr präferierten Material vom Training ausgeschlossen, darf auch bei privaten Einheiten nur mit der vom ÖSV genehmigten Ausrüstung auftreten. Bereits am 26. Oktober steht mit dem Damen-Riesentorlauf in Sölden der Weltcupauftakt auf dem Programm.

Spekuliert werden darf: Skiverbandspräsident Peter Schröcksnadel hat wieder einmal die Muskeln spielen lassen. Dass mit dem ÖSV-Boss nicht gut Kirschen essen ist, bekam u.a. schon Anna Veith bei der Wahl des Autosponsors zu spüren. Die Weltcupsiegerin musste im Streit mit Schröcksnadel den Canossagang antreten. VN-MkR-ko

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