Gauff im Glück

sprang ein und gewann. gepa
US-Jungstar nutzte in Linz Lucky-Loser-Status, Haas ist gegen Pawljutschenkowa Außenseiterin.
Linz Nach dem eher enttäuschenden Zweitrunden-Aus in der Qualifikation hat sich das Blatt für US-Tennis-Jungstar Cori „Coco“ Gauff gewendet. Die 15-jährige Nummer 110 im Ranking rutschte als Lucky Loser in das Hauptfeld des „Upper Austria Ladies“ in Linz und besiegte Stefanie Vögele (Sui) mit 6:3, 7:6(3). Sie trifft nun auf Katerina Koslowa (Ukr).
Der erste Sieg in der Halle
Das Riesentalent aus den USA war wegen einer Verletzung von Maria Sakkari (Gre-6) in den Hauptbewerb gerutscht. Sie spielt zum insgesamt sechsten Mal in einem Hauptbewerb auf der Tour bzw. zum fünften Mal in diesem Jahr. In Wimbledon war sie aus der Qualifikation heraus erst im Achtelfinale gescheitert und an der Church Road zum Publikumsliebling auch außerhalb der USA aufgestiegen. Auch in Flushing Meadows ist sie nach einem bemerkenswerten Match gegen Naomi Osaka erst in Runde drei ausgeschieden. Jedes Match auf der Tour hilft der vielversprechenden Gauff, die erst sehr kurzfristig von der Absage Sakkaris erfahren hat. „Es war sehr überraschend. Ich habe im Hotel einen Anruf bekommen und innerhalb von 40 Minuten war ich auf dem Platz. Ich habe nicht wirklich viel über meine Gegnerin gewusst“, erzählte Gauff lachend. Für die Amerikanerin war es der erste Hallen-Sieg auf der großen Tour. „Ich spiele gern in der Halle, es passt zu meinem Aufschlag und meinem Spiel. Ich bin froh, dass ich die Möglichkeit bekommen habe zu spielen.“ Jedenfalls habe sie viel besser als am Montag in der Qualifikation gespielt (4:6-, 2:6-Niederlage gegen Tamara Korpatsch/Ger). Gauff beschreibt sich als „auf dem Platz sehr intensiv. Ich will unbedingt gewinnen, außerhalb bin ich nicht so ernst, aber wenn wir ein Spiel spielen, will ich es immer noch gewinnen.“ Die Erwartungen für Linz hält sie gering. „Technisch war ich ja schon draußen. Ich versuche einfach, Spaß zu haben. Heute ist mein glücklicher Tag und ich hoffe, es geht so weiter.“ Die strengen WTA-Regeln, die 15-Jährige beschützen, würde sie nicht „ändern, aber anpassen. Ein paar Turniere mehr und ein bisschen mehr Wildcards. Aber es ist okay, es soll Spieler in meinem Alter beschützen.“ Dass sie ihren 16. Geburtstag nun kaum noch erwarten kann, will Gauff auch nicht sagen. „Ich kann warten und möchte nicht zu schnell erwachsen werden.“
Es braucht einen ausgezeichneten Tag
Zum fünften Mal versucht sich Barbara Haas in Linz. Sie ist zuletzt nach einem Aufwärtstrend wieder in die Top 150 zurückgekehrt. Die 23-jährige Oberösterreicherin trifft heute auf die Russin Anastasia Pawljutschenkowa, die in Linz 2014 schon einmal den Titel geholt hat. Eine alles andere als leichte Aufgabe für den Schützling von Jürgen Waber. Obwohl Haas im August mit Turniersiegen bei den 25.000-Dollar-Turnieren in Hechingen und Prag im Ranking wieder nach oben geklettert ist, sieht sie ihre Chancen im ersten Duell mit der WTA-Nummer 40 realistisch. „Ich bin wieder krasse Außenseiterin. Ich bin aber davon überzeugt, dass ich eine bessere Spielerin als vor einem Jahr bin. Ich hoffe, dass ich einen ausgezeichneten Tag erwische und für eine Überraschung sorgen kann“, erklärte Haas im Rahmen der „Players Party“.
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