Reformen sorgten für Unruhe in Tennis-Bundesliga

Match-Tie-Break und Österreicher-Topf als Neuerungen in der österreichischen Tennis-Bundesliga.
eugendorf „Es muss kürzer und knackiger werden und der Einsatz der österreichischen Spieler soll mehr Bedeutung bekommen.“ Mit diesem Vorhaben trafen sich die Vereinsvertreter der Klubs der ersten und zweiten österreichischen Tennis-Bundesliga zur jährlichen Ligatagung in Eugendorf. „Am Ende ist es zu einer kleinen Palastrevolution gekommen und der bisherige Vorsitzende des Bundesligagremiums, der oberösterreichische Verbandspräsident Hans Sommer, hat zum Abschluss seine Funktion zurückgelegt“, fasst Stefan Bildstein rückblickend zusammen. Der 34-jährige Dornbirner, der in Eugendorf die Interessen des Damen- und Herrenteams seines Heimatvereins vertrat, zeigte sich ebenfalls zwiegespalten. „Ich gehe auch nicht mit allen Änderungen konform. In Summe sind aber viele Neuerungen dabei, die die ÖTV-Mannschaftsmeisterschaft attraktiver und zeitgemäßer erscheinen lassen.“
Zehn Teams in der A- und neun in der B-Liga
An der Anzahl der Mannschaften hat sich ebenso wie an der Zahl der Spiele nichts geändert. So wie in der Vergangenheit werden in der höchsten ÖTV-Spielklasse zehn Teams spielen, zunächst aufgeteilt in zwei Fünfergruppen, und in der zweiten Bundesliga neun Mannschaften im Round-Robin-System den Meister und Absteiger ermitteln. Unverändert auch der Umstand, dass wie bisher bei den Herren sechs Einzel und drei Doppel bzw. bei den Damen fünf Einzel und zwei Doppel pro Partie ausgetragen werden. „Ich persönlich hätte lieber die Reduktion auf vier Einzel und zwei Doppel gehabt. Zehn-Stunden-Begegnungen auf Anlagen mit zwei Plätzen sind einfach nicht mehr zeitgemäß. Hier kann ich nicht verstehen, wieso sich knapp 60 Prozent für eine Beibehaltung des aktuellen Modus ausgesprochen haben und sich nicht zur meiner Meinung nach viel attraktiveren 4/2-Lösung durchgerungen haben.“ Zumindest von der Bestimmung, statt eines dritten Satzes ab 2020 ein Match-Tie-Break auszuspielen, erwartet Bildstein eine gravierende Verkürzung der Gesamtspielzeit.
Startgeld von 1500 auf 5000 Euro erhöht
Positiv erachtet Bildstein auch die Aufwertung des sogenannten Österreicher-Topfes. Jede Mannschaft muss zukünftig pro Saison dafür 5000 Euro beisteuern. 1500 Euro davon werden wie bisher als Nenngeld angesehen, der Rest wird nach Beendigung aliquot an jene Vereine verteilt, die sich an das Gentlemen‘s Agreement bezüglich des Einsatzes von Legionären halten. Ab 2020 müssen pro Ligaspiel mindestens drei Herren bzw. zwei Damen – sowohl im Einzel als auch im Doppel – eine österreichische Staatsbürgerschaft haben oder dem Regulativ entsprechend gleichgestellt sein. „Da die Vereinbarung keine rechtlichen Verpflichtungen begründet, werden im Verletzungsfall außerrechtliche Sanktionen ausgelöst. In den Bestimmungen ist aber klar definiert, dass im Fall eines Verstoßes der Verein keinen Anspruch auf die Bonuszahlung aus dem Österreicher-Topf hat.“
Die Entscheidung, wie die Zusammensetzung der einzelnen Liga aussehen wird, dürfte in den nächsten Wochen fallen, wenn ein neuer Ligavorstand gefunden ist. Fix ist, dass der TC Dornbirn bei den Damen und Herren und der TC Altenstadt bei den Herren fristgerecht eine Nennung abgegeben haben. Während Aufsteiger Altenstadt fix in der ersten und die Dornbirner Damen fix in der zweiten Bundesliga dabei sein werden, ist noch offen, ob die Dornbirner als Absteiger der Eliteliga noch von einem Rückzug einer Mannschaft profitieren und über die Hintertüre doch noch in der höchsten Spielklasse verbleiben.
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