Ski alpin: Bereit, etwas zu riskieren

Sport / 25.10.2019 • 07:00 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Ski alpin: Bereit, etwas zu riskieren
Johannes Strolz hält mit Magnus Walch und Patrick Feurstein beim Weltcupauftakt in Sölden die Vorarlberger Fahnen hoch. GEPA

Johannes Strolz, Magnus Walch und Patrick Feurstein möchten in Sölden Weltcuppunkte einfahren.

Sölden Im dritten Anlauf soll es endlich klappen. Johannes Strolz und Magnus Walch möchten am Sonntag in Sölden endlich ihren ersten Weltcup-Riesentorlauf am Rettenbachferner hinter sich bringen. Die Versuche eins und zwei fielen in den vergangenen beiden Jahren jeweils dem Wetter zum Opfer. „Diesmal schaut es ja vom Wetter her ganz gut aus“, freut sich Strolz auf seine Premiere beim Saison-Eröffnungsklassiker. Der dritte Vorarlberger im Bunde ist Patrick Feurstein.

Mut zeigen

Im Mölltal gab es für den 27-Jährigen aus Warth den letzten Feinschliff. „Ich bin gesund und mit der Form zufrieden. Ich habe einen großen Schritt gemacht, den gilt es jetzt im Rennen umzusetzen.“ Strolz hat den Vertrag mit Head verlängert, „ich bekomme Topmaterial zur Verfügung gestellt.“ Er habe im Vorfeld auf die neue Saison viel probiert, „im Riesentorlauf hat ein neuer Schuh sehr gut funktioniert.“ Der anspruchsvolle Hang in Sölden erfordere viel Risikobereitschaft: „Jene, die ans Limit gehen werden sich absetzen. Um schnell zu sein, muss man Mut zeigen. Besonders im Steilhang, da gibt es viele lange Tore hintereinander.“ Strolz hat, im Unterschied zur vergangenen Saison, als er über den Europacup qualifiziert war, derzeit keinen fixen Startplatz im ÖSV-Team. „Ich muss mich vom ersten Lauf weg durchsetzen. Die vergangene Saison war sehr wichtig für mich, ich konnte wertvolle Erfahrungen sammeln.“ Im Riesentorlauf und Slalom möchte sich Strolz in den Top 25 etablieren, er wird sich auch verstärkt in der Kombination versuchen.
Das Pitztal war in der Vorbereitung auf Sölden die Trainingsdestinaton für Magnus Walch. Dem 27-Jährigen mit bisher 13 Weltcupeinsätzen im Riesentorlauf fehlt in dieser Saison die Zugehörigkeit zu einem ÖSV-Kader, die Vorbereitung musste er selber und auf eigene Kosten organisieren. Mit dem Global Racing Team war der Lecher sechs Wochen in Neuseeland unterwegs. Sieben Rennen hat er bereits in den Beinen – und die machen Mut: Von fünf Riesentorläufen gewann er drei, wurde jeweils einmal Zweiter und Dritter. „Ich habe das Material ein wenig entschärft, damit ich meinen Stil besser umsetzen kann“, erklärt Walch die guten Resultate. Auch er wird es in Sölden nicht defensiv angehen. „Es wird wichtig sein, im Steilhang einen guten Rhythmus zu finden.“ Den Hang kennt er, allerdings nur vom Training her: „Als Kind war ich schon oft hier.“ Mit dem Sonnenschutzprodukt Paediprotect konnte Walch gerade noch rechtzeitig vor dem Start in den Weltcupwinter einen neuen Kopfsponsor an Land ziehen.

Den Rhythmus finden

Patrick Feurstein ist mit seinen 22 Jahren nicht nur der Jüngste aus dem Vorarlberger Trio, er ist auch den Benjamin der gesamten ÖSV-Equipe. „Ich bin wieder fit“, atmet der Mellauer durch – und gibt zu: „Das Training und die Zeitläufe in der letzten Woche in Sölden waren zäh, der Körper voll gefordert.“ Nichts desto trotz freut er sich auf seinen fünften Einsatz in der Königsklasse: „Der Hang ist cool, hat es in sich. Ich werde versuchen, gleich einen guten Rhythmus zu finden und den in den Steilhang mitzunehmen.“ Die Qualifikation für den zweiten Durchgang ist das Ziel. „Ich habe eine hohe Startnummer, da wird es nicht ganz leicht. Ich werde probieren, am Limit zu fahren. Mein Ziel ist es, in die Weltcuppunkte zu kommen.“ Bei Rossignol hat Feurstein ein neues Schuhmodell ausgefasst, fährt jetzt einen Ski von der „aggressiveren Seite.“ ÖSV-Vorgaben gibt es keine, die eigenen sind ambitioniert: „Ich möchte für die nächste Saison einen fixen Startplatz herausfahren. Mit Einsätzen im Europacup versuche ich mich punktemäßig zu verbessern.“ Aus der vergangenen Saison stehen zwei dritte Plätze als beste Ergebnisse.

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