Ski alpin: Raus aus der wackeligen Zone

Nina Ortlieb strebt in der neuen Ski-Weltcupsaison Top-15-Plätze an.
Schwarzach Ein Platz in den Top 15 sowohl in der Abfahrt als auch im Super-G. Nina Ortlieb hat klare Erwartungen, was das Ziel für die neue Saison im alpinen Ski-Weltcup betrifft. Die Plätze 33 und 35 waren es in den Wertungen der Königsklasse zuletzt, in der FIS-Punkterangliste stehen die Ränge 27 und 30 zu Buche. Der Bonus aus der vergangenen Saison mit einem fixen Startplatz aus dem Europacup ist weg. „Das war natürlich fein, so durfte ich alle Strecken im Weltcup kennenlernen. Ich muss mich jetzt mit guten Leistungen selbst aufstellen und in der Folge aus der wackeligen Zone fahren.“ Die Konkurrenz im Lager der österreichischen Damen ist groß, gemäß Weltrangliste ist die Athletin aus Lech die Nummer sieben im heimischen Abfahrtsaufgebot. „In den schnellen Disziplinen wollen sich viele aus unserer Mannschaft für den Weltcup beweisen.“
Kombination ist im Visier
In der die Vorbereitung auf die neue Saison stand zwischen Ende April und Mitte August ein langer Konditions- und Kraftblock auf dem Programm. „Da bin ich einen guten Schritt weitergekommen“, sagt die Tochter von Abfahrts-Olympiasieger Patrick Ortlieb. Die ersten Schneekurse auf den Gletschern in Europa waren vielversprechend. „Wir konnten uns sehr gut vorbereiten und testen.“ Direkte Zeitvergleiche gab es bei den ÖSV-Damen noch nicht. „Unsere Speedgruppen waren geteilt, wir haben noch nie komplett zusammen trainiert. Aber bei unseren Vergleichen mit Läuferinnen aus anderen Nationen war ich zeitlich sehr gut dabei.“ Beim Material gab es nur kleinere Anpassungen, im Super-G ist Ortlieb auf ein längeres Modell ihres Skiausrüsters Head umgestiegen.
„Ich fühle mich fit und freu‘ mich, dass es bald losgeht“, blickt Ortlieb dem Saisonstart ungeduldig entgegen. In zehn Tagen übersiedelt sie mit den ÖSV-Damen zuerst ins Trainingszentrum nach Copper Mountain, dann geht es Ende November weiter zum ersten Weltcup-Schauplatz nach Lake Louise. Dort startete die Wirtschaftsstudentin am Management Center Innsbruck in der vergangenen Saison mit einem 15. Abfahrtsplatz in die Saison, kämpfte nach einem Sturz im Super-G am selben Schauplatz dann mit einer Fersenbeinprellung. Schmerzhaft war dann auch der Ausfall in der Abfahrt von Gröden, der mit einer Rippenfraktur endete. „Da hat es mir dann in der Folge an technischer Stabilität gefehlt, auch weil ich weniger Trainingstage zur Verfügung hatte.“ In den weiteren sieben Weltcupbewerben ergatterte Ortlieb sechs Mal Punkte. „Ich bin dann noch ganz gut ins Laufen gekommen.“ In der Kombination von Crans Montana fuhr sie in der Abfahrt auf den dritten Platz, nach dem Slalom stand Rang 28.
Abfahrt und der Super-G genießen weiter Priorität, aber auch in der Kombination ist Ortlieb auf den Geschmack gekommen. Weil in Val d‘Isère, Altenmarkt, Crans Montana und La Thuile gleich vier Weltcupkonkurrenzen in dieser Saison angesetzt sind, gehört auch der Slalom vermehrt ins Trainings-Repertoire. „Mit Hinblick auf den geänderten Kombinationsmodus habe ich deutlich mehr Slalom trainiert.“ Das neue Format in dieser Disziplin – die schnellste Speedfahrerin geht als erste im Torlauf an den Start – komme ihr entgegen, glaubt Ortlieb.
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