Was es für einen Sieg beim Weißen Ring braucht

Dreifachgewinnerin Alexandra Scheyer hat vom Siegen beim Weißen Ring noch lange nicht genug.
Götzis Papa sportbegeistert, Mama ebenso und die vier Schwestern erst recht: Wer in ein solches Umfeld eingebettet ist, kann ja gar nicht anders, als ebenfalls sportliche Lorbeeren zu sammeln. Bei Alexandra Scheyer muss man sich diesbezüglich keine Sorgen machen. Auch ihr sportlicher Tätigkeitsbericht gereicht der Familie zur Ehre. Die Lehramtsstudentin der Fächer Sport und Geschichte ist nicht nur die Titelverteidigerin beim Weißen Ring, sie hat das populärste Volksskirennen der Welt bereits dreimal gewonnen. Am 18. Jänner des kommenden Jahres wird sie es zum vierten Mal versuchen. Druck versprüht die fröhliche Studentin nicht. „Ich freu‘ mich einfach nur auf dieses Rennen. So wie ich das in den letzten Jahren auch getan habe.“
Der schönste Sieg 2017
Speziell vorbereiten wird sie sich auf das ganz besondere Event nicht. „Habe ich nie gemacht. Ich denke, ich bin fit genug. Vielleicht fahre ich die Strecke vorher noch einmal ab.“ Alexandra weiß, wie Weißer Ring geht. „Du brauchst Kraft, Intuition und Durchhaltevermögen“, nennt die Götznerin die drei wichtigsten Formeln für ein erfolgreiches Rennen. Eine wirkliche Strategie hat sie nicht. „Du musst zuerst auf der Strecke sein und die ersten Meter fahren, um zu wissen, wie es ist. Welche Lichtverhältnisse vorherrschen, wie der Schnee beschaffen ist. Je nachdem musst du entscheiden, welche Mischung von Risiko und Sicherheit du wählen sollst.“
Als ihren schönsten Sieg bezeichnet Alexandra jenen von 2017. „Damals kannte ich die Strecke kaum. Ich bin einfach drauflos gefahren. Es war ein tolles Erlebnis.“ Stichwort Erlebnis. Das ist für die 23-Jährige auch stets das Team. „Wir haben sehr viel Spaß miteinander. Da entwickelt sich immer ein richtiger Mannschaftsgeist. Und doch darfst du dich bei allem Spaß vom Rennen nicht ablenken lassen.“

Alexandra ist eine Vollblutsportlerin. Die große Leidenschaft der Schwester von Weltcupläuferin Christine Scheyer gehört dabei gar nicht dem Skifahren. „Für mich steht die Akrobatik an allererster Stelle. Es gibt nichts Wichtigeres für mich.“ Kein Wunder: Alexandra Scheyer ist Mitglied der mittlerweile weltberühmten Akrobatikgruppe Zurcaroh. Mit dieser reist sie um die Welt, war unlängst sogar bei den Royals in London zu Gast. „Das war schon etwas besonderes.“ Der Akrobatik möchte sie noch lange als aktives Mitglied der Gruppe verbunden bleiben. „Ich will mir gar nicht vorstellen, dort einmal nicht mehr dabei zu sein“, dokumentiert Alexandra Scheyer ihre große Leidenschaft für die Gruppe. „Als ich mich irgendwann entweder für den professionellen Skisport oder die Akrobatik zu entscheiden hatte, war meine Antwort eindeutig.“
Nicht ungern am Sportgymnasium unterrichten
Trotz ihrer vielfältigen sportlichen Aktivitäten geht die umtriebige Götznerin auch beruflich unbeirrt ihren Weg. Mit dem Lehramtsstudium an der Uni Innsbruck ist sie bald fertig, dazu studiert sie noch Sportmanagement. Bereits ab kommendem Herbst würde sie gerne unterrichten. „Natürlich nicht ungern am Sportgymnasium, wo ich selber zur Schule ging“, hat Scheyer schon eine Präferenz. Dass sie das gerne als vierfache Siegerin des Weißen Ringes tun würde, versteht sich von selbst.
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