Wien Im Rahmen der EURO 2020 in Wien wird es beim Auftaktspiel zu einem Treffen jener österreichischen Handballer kommen, die vor genau zehn Jahren an selber Stelle mit ihrem neunten Endrang für die beste EM-Platzierung sorgten. Auf Initiative von ÖHB-Sportdirektor Patrick Fölser, 2010 selbst noch als Kreisläufer dabei, wurde das Treffen der Protagonisten des Wintermärchens 2010 im Vorfeld der zweiten Heim-Europameisterschaft organisiert. Nahezu vollständig werden sie dabei der nächsten und übernächsten Generation in der Partie gegen Tschechien die Daumen drücken. Gleichzeitg wird die Möglichkeit genutzt, die „Magic Moments“ von 2010 noch einmal in Erinnerung zu rufen, um unvergessliche Anekdoten aus früheren Zeit aufzufrischen.
Nicht dabei sein werden vier Akteure: Denn mit dem Harder Robert Weber und Goalie Thomas Bauer stehen zwei 2010-Helden im aktuellen EM-Aufgebot. Daneben müssen auch Erfolgscoach Dagur Sigurdsson und Bregenz-Legende Matthias „Tissy“ Günther schweren Herzens passen. Während sich Sigurdsson als Teamchef von Japan in Tokio auf die Olympischen Sommerspiele vorbereitet, haben Günther familiäre Gründe zur Absage bewogen. Sein jüngerer Bruder Philipp wird heiraten und der ältere Bruder ist Trauzeuge.
Ein Großteil der 2010-Helden ist noch heute mit dem Handballsport ganz eng verbunden. Kapitän und Galionsfigur Viktor Szilagyi ist Sportdirektor beim THW Kiel, Flügelflitzer Conny Wilczynski ist als TV-Fachkommentar und Funktionär bei West Wien tätig und Roli Schlinger, einstiger Bomber der Nation, fungiert als Vorstandsmitglied bei seinem Stammverein West Wien. Ebenfalls in die Funktionärebene beim Alpla HC Hard aufgestiegen ist seit einigen Jahren Bernd Friede.
Mit Goalie Wolfi Filzwieser, Vitas Ziura (beide Margareten), Richard Wöss (Schwaz), Michael Knauth und Nikola Marinovic sind gleich fünf Akteure heute noch als Spieler tätig. Hard-Flügelflitzer Knauth (37), mit elf HLA-Kronen, fünf Triumphen im ÖHB-Cup und vier Supercuperfolgen und insgesamt 21 Titel der erfolgreichste Spieler in der heimischen Liga, hat ebenso noch nicht genug vom Handballsport wie der 43 Jahre alte Marinovic, der in der Schweiz beim GC Amiticia Zürich zwischen den Pfosten steht und seine aktive Karriere ausklingen lässt.
Sporadisch noch als Aktiver zum Handball greift Markus Wagesreiter. Im Gegensatz dazu ist der einstige Sigurdsson-Assistent Markus Burger immer noch vom Handballvirus gefesselt und ist aktuell Cheftrainer bei Bregenz.
Nur noch am Rande des Handballsports, nämlich als Besucher von Spielen ihrer ehemaligen Vereine im Kontakt, stehen dagegen die beiden Ex-Bregenz-Spieler Mare Hojc und Lucas Mayer, Hard-Urgestein Michael Jochum und Martin Abadir. VN-JD