Paris verletzt? „Ein schlechter Scherz“

Den Abfahrtskollegen fehlt jetzt ein Gradmesser.
Kitzbühel Er galt als der „Mister Unzerstörbar“ im Ski-Weltcup. Deshalb glaubten die Abfahrtskollegen an einen „schlechten Scherz“, als sie vom Kreuzbandriss des Dominik Paris erfuhren. „Er war immer ein Gradmesser“, sagte Vincent Kriechmayr. „Mir tut es brutal leid um ihn“, meinte der Deutsche Thomas Dreßen. Und Beat Feuz weiß: „Er ist einer der Heroes im Weltcup, solche Athleten sind doppelt wichtig. “
Kriechmayr klopfte sich gleich mal auf den Kopf, als er in Kitzbühel nach dem Abfahrttraining sagte, dass der „Domme“ und er die beiden Letzten gewesen seien, die sich noch nicht wehgetan haben. „Man sieht, dass das auch solchen Kalibern und solchen Muskelpaketen passieren kann“, sagte der Oberösterreicher, der meinte, dass das auch vieles wieder relativiere. Es sei kein Geheimnis gewesen, dass Paris als absoluter Topfavorit für die Streifabfahrt galt. „Das ist seine Strecke. Es ist sehr schade. Ich wünsche ihm alles Gute“, sagte Kriechmayr. Für ihn selbst sei Paris ein Gradmesser, von dem man viel lernen könne. „Jetzt muss ich schauen, an wen ich mich anhalte.“
Besserungswünsche kamen auch von Matthias Mayer: „Das ist extrem schade für ihn. Er wird uns sehr abgehen im Starterfeld. Er ist einer, der ein bisserl andere Sachen probiert, immer ein bisserl am Limit, auch schon im Training. Abgesehen vom Skifahren ist er ein lässiger Kollege, den man jeden Tag gern trifft auf der Piste und ein bisserl plauscht. Er ist grundsätzlich immer gut gelaunt.“ Die vielen Kreuzbandrisse in diesem Winter seien nur schwer zu vergleichen, deshalb sei es auch schwer, etwas zu finden, um sich dagegen zu schützen, meinte Mayer.
„So ein Scheiß, nie im Leben, der doch nicht“, sei seine erste Reaktion gewesen, erzählte Thomas Dreßen. „Bei ihm hab‘ ich immer gedacht, dem passiert so was nie. Aber zu mir haben sie davor auch gesagt, dass mir so etwas nie passiert, weil ich so gescheite Bänder habe.“ Dreßen gewann 2018 die Kitzbühel-Abfahrt. „Mir tut es brutal leid um ihn. Er wird sicher stärker zurückkommen, da bin ich mir sicher.“ Davon ist auch Feuz überzeugt, der bereits eine SMS an Paris sendete. „Ich habe gute Besserung gewünscht und geschrieben, dass ich keine Angst habe, dass er nicht gleich stark zurückkommen wird, wie er jetzt gegangen ist.“