Ein Punkt fehlte zur Glückseligkeit

Benjamin Bildstein und David Hussl schrammen bei 49er-WM knapp an einer Medaille vorbei.
Geelong Bei abwechslungsreichen Bedingungen mit teilweise Regen und Böen bis zu 25 Knoten gingen Benjamin Bildstein und David Hussl als Führende in den letzten WM-Tag bei der Weltmeisterschaft der olympischen 49er-Segler. In den abschließenden zwei Rennen der Goldflotte landeten die Weltranglistenzweiten des YC Bregenz auf den Rängen 20 und zwei und gingen damit von Position drei in das Medal Race. „Im ersten Rennen sind uns ein paar Fehler unterlaufen. Umso erfreulicher war es, dass wir im zweiten wieder unsere Leistung abrufen konnten“, so Steuermann Bildstein.
Strittige Jury-Entscheidung sorgte für Strafdrehung
Das Medal Race begann mit einer äußerst umstrittenen Jury-Entscheidung denkbar unglücklich für die Österreicher. Direkt nach dem Start mussten sie eine Strafdrehung machen. „Obwohl wir im Lee waren, hat man uns die Penalty gegeben. Wir haben uns nach dem Rennen die Videoanalyse angesehen und sind der Meinung, dass die Jury die falsche Entscheidung getroffen hat“, erklärt der 28-jährige Wolfurter. Das Duo vom Yacht Club Bregenz kämpfte sich trotz des Rückstands noch auf den sechsten Platz vor. Da die Deutschen Eric Heil und Thomas Plößel als direkte Konkurrenten das Rennen gewannen, fielen Bildstein/Hussl auf Rang vier zurück. Peter Burling und Blair Tuke aus Neuseeland holten sich hingegen ihren sechsten WM-Titel. Mit nur drei Punkten Vorsprung auf das OeSV-Duo ging zudem Silber an die Spanier Diego Botín und Iago López Marra. „Es ist natürlich eine Enttäuschung da. Wir wissen aber auch, welche Leistung wir erbracht haben. Seglerisch war das bisher unsere beste Regatta, wir haben viele Dinge von der letzten WM mitgenommen und gut umgesetzt“, weiß Bildstein, und sein Tiroler Vorschoter David Hussl ergänzt: „Ein vierter Platz ist immer hart, wir nehmen aber auf jeden Fall das Positive aus dieser Woche mit. Wir haben wieder deutliche Sprünge nach vorne gemacht, das gibt viel Motivation. Das olympische Jahr hat erst begonnen, es liegen noch intensive Monate vor uns.“
Position in Weltspitze bestätigt
OeSV-Sportdirektor Matthias Schmid: „Das Positive ist, dass Benjamin und David auch kurz nach Neuseeland erneut gezeigt haben, dass sie ganz vorne dabei sind. Ihre Leistung war überragend, eine Medaille wäre mehr als verdient gewesen. Die doch sehr fragwürdige Jury-Entscheidung war der Knackpunkt. Obwohl die Entscheidung direkt nach dem Start zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt passiert ist, haben sie sich in einem WM-Medal-Race sogar noch einmal zurückgekämpft. Wenn man am Ende um einen Punkt das Siegerpodest verfehlt, ist es natürlich bitter.“
Palma de Mallorca erste Europa-Station
Das fix für die Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio qualifizierte OeSV-Duo wird nun nach Österreich zurückkehren und dann in Palma de Mallorca in die Europa-Saison starten. Erster Höhepunkt wird die Trofeo Princesa Sofia (28. März bis 4. April) sein. Weitere Stationen sind dann der Weltcup vor Genua (13. bis 19. April) und die Europameisterschaft, die vom 11. bis 17. Mai in Garda über die Bühne geht. Vor dem Debüt im Zeichen der fünf Ringe steht vom 14. bis 20. Juni dann noch das Weltcupfinale im olympischen Segelrevier vor Enoshima auf dem Programm.
49er-Weltmeisterschaft 2020 vor Geelong (AUS)
Endstand nach zwölf Wettfahrten
1. Peter Burling / Blair Tuke (NZL) 38 Punkte
2. Diego Botin / Iago Lopez-Marra (ESP) 58
3. Erik Heil / Thomas Plößel (GER) 60
4. Benjamin Bildstein / David Hussl (AUT) 61
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