Köln Hansi Flick ging es wie zuvor seiner Mannschaft: Am Ende verließen ihn die Kräfte. 90 Minuten hatte der Trainer des FC Bayern München während des 4:1 beim 1. FC Köln engagiert gecoacht, dann versuchte er noch ein Interview zu geben. Dieses musste der erkältete Flick aber abbrechen, bei der anschließenden Pressekonferenz ließ er sich entschuldigen. Das Spiel fasste dafür Manuel Neuer treffend zusammen. „Wir hätten heute zehn Tore schießen können“, sagte der Kapitän und Torhüter: „Aber auch viel mehr kassieren können.“ Sehr lange hatten sich die Bayern meisterlich präsentiert und mit einem historischen Blitzstart den Grundstein für die direkte Rückeroberung der Tabellenspitze gelegt. Allenfalls die etwas fahrlässige Schlussphase trübte die ansonsten eindrucksvolle Demonstration der Stärke.
„Ich habe uns selten so spielfreudig erlebt wie in der ersten Halbzeit“, sagte Thomas Müller: „In der zweiten Halbzeit waren wir dann zu gemütlich, haben uns zu sicher gefühlt. Das ist menschlich. In der Champions League dürfen wir uns das aber nicht erlauben.“
Auf der einen Seite trafen die erfolgreichsten Vereine der letzten sieben Spieltage aufeinander – und das, obwohl das Derby der Kölner in Mönchengladbach in der Vorwoche wegen Sturmtief „Sabine“ abgesagt worden war. Wie groß der Unterschied tatsächlich war, zeigte jedoch eine Statistik: Lewandowski und Müller kamen vor dem Anpfiff auf ziemlich genau fünfmal so viele Bundesliga-Tore wie die gesamte Startelf des FC Köln (339:68). Nach 128 Sekunden stellte Lewandowski das Verhältnis mit einem Schrägschuss in den Winkel auf genau 5:1.