Ortlieb setzt die Topmarke

Lecherin zeigt im Crans-Montana-Training auf. Scheyer beendet Saison vorzeitig.
Crans-Montana An diesem Wochenende werden in Crans-Montana drei Rennen im alpinen Ski-Weltcup der Damen ausgetragen. Nach den zwei Abfahrten und einer Kombination könnte Mikaela Shiffrin ihre Gesamtführung im Weltcup los sein. Die Schweizerin Corinne Suter wiederum könnte sich vorzeitig Abfahrtskristall sichern. Bei Österreichs Speed-Damen geht es hingegen um die Rettung einer suboptimalen Saison.
Seit dem Erfolg von Nicole Schmidhofer am 7. Dezember in Lake Louise warten die ÖSV-Ladys auf einen Sieg. Nicht nur in der Abfahrt, sondern generell im Weltcup. Ein markanter Rückgang im Vergleich zur Saison 2018/2019: Da hatte man zum gleichen Zeitpunkt nicht weniger als sechs Mal zugeschlagen, beim Weltcup-Finale kam noch der Sieg von Mirjam Puchner in der Abfahrt dazu.
Das ist auch ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel nicht entgangen, der die Damen während der Rennen in Saalbach indirekt für den zweiten Platz im geschlechterübergreifenden Nationencup verantwortlich machte. Schmidhofer wollte das so nicht auf sich und ihren Kolleginnen sitzen lassen. „Es ist zwar so, dass es nicht so optimal läuft wie letztes Jahr. Aber die Alleinschuldigen sind wir nicht“, verwies die Steirerin auf die Fakten. 3296 Punkte holten die Herren bis dato, 3226 die Damen – macht 70 Punkte Unterschied.
Klar schnellste Läuferin im einzigen Training war Nina Ortlieb. Die 23-jährige Lecherin hatte im Ziel 0,96 Sekunden Vorsprung auf die Italienerin Federica Brignone. „Ich fahre immer sehr gerne hierher. Ich kenne den Hang vom Europacup“, spekuliert die Tochter von Abfahrts-Olympiasieger Patrick Ortlieb mit einem kleinen Vorteil. „Ich wäre gerne bei der Siegerehrung einmal dabei. Es spricht nichts dagegen, dass es auch morgen funktioniert.“
Ortlieb hatte in den vergangenen Rennen ihr Potenzial für einen Podestplatz mehrmals angedeutet, durch Fahrfehler aber bessere Ergebnisse verpasst. Nur Position 18 schaute zuletzt in Garmisch-Partenkirchen in der Abfahrt heraus. „Ich weiß, dass ich gut in Form bin“, sagte Ortlieb. „Es ist meine beste Saison bisher. Aber ich muss dranbleiben, um auch den Schritt nach ganz oben machen zu können.“
Vorzeitiges Saisonende für Scheyer
Dagegen wird Christine Scheyer aus Götzis aufgrund von immer wieder auftretenden Knieschmerzen bei den Abfahrten in Crans Montana nicht an den Start gehen und auch in der restlichen Saison keine Rennen mehr bestreiten. Die Speed-Damen absolvierten vergangenes Wochenende in Saalbach ein Training, bei dem die 25-Jährige bei der Landung nach einem Sprung erneut Schmerzen im rechten Knie verspürte. Genau in diesem Knie zog sich die Speed-Spezialistin vor knapp 15 Monaten bei einem Sturz im Super-G von Lake Louise einen Kreuzband- und Innenmeniskusriss sowie eine Impressionsfraktur zu. „Die Schmerzen gingen eigentlich spürbar zurück und ich fühlte mich bereit für die Rennen in Crans Montana. Im ersten Abfahrtstraining habe ich jedoch gemerkt, dass die Belastung für das Knie doch noch zu hoch ist und ein Start einfach keinen Sinn macht. Ich werde mir jetzt die notwendige Zeit nehmen, um wieder 100 Prozent fit zu werden und lege meinen Fokus auf die kommende Weltcupsaison.“

