Nina Ortlieb weiter im Hoch

Sport / 22.02.2020 • 06:30 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Nina Ortlieb weiter im Hoch
Nina Ortlieb haderte trotz Platz sechs in der Abfahrt mit ihrer Leistung. APA

Die Lecherin fährt in der Abfahrt von Crans Montana auf den sechsten Rang. Heimsieg für die Schweiz.

Crans Montana Nina Ortlieb befindet sich weiterhin im Aufwind. Die Lecherin legte mit dem sechsten Platz bei der Abfahrt der Damen in Crans Montana nicht nur eine tolle Fahrt auf die Piste sondern durfte sich danach auch über ihr zweitbestes Ergebniss ihrer noch jungen Karriere freuen. Dennoch war Ortlieb nicht vollends zufrieden, konnte sie sich doch durch ihre eindrucksvolle und überlegene Traininsgbestzeit Hoffnungen auf einen Podesplatz machen. „Nach so einer Trainingsleistung weiß man, dass man Chancen hat. Deshalb ärgere ich mich schon über meine Fehler“, sagte die 23-jährige Oberlecherin. „Wenn man ganz vorne mitspielen will, darf man sich das nicht erlauben.“

„Nach so einer Trainingsleistung weiß man, dass man Chancen hat. Deshalb ärgere ich mich schon über meine Fehler. Wenn man ganz vorne mitspielen will, darf man sich das nicht erlauben.“

Schweizer Sieg und Kreuzbandriss

Die erste Damen-Weltcupfahrt in Crans-Montana hat indes einen Heim-Doppelerfolg für die Schweiz gebracht. Hinter Überraschungssiegerin Lara Gut-Behrami sowie Corinne Suter lieferte Stephanie Venier aber als Dritte ein Positiv-Erlebnis für die ÖSV-Abfahrtsdamen ab. Für Gut-Behrami war der 25. Weltcup-Sieg der erste seit über zwei Jahren.

Lara Gut-Behrami konnte nach drei Jahren wieder einmal einen Sieg in der Abfahrt bejubeln. <span class="copyright">APA</span>
Lara Gut-Behrami konnte nach drei Jahren wieder einmal einen Sieg in der Abfahrt bejubeln. APA

Das Rennen in Crans war wie so oft geprägt von einer wegen starker Sonneneinstrahlung aufweichenden Piste. Immer wieder rutschten Soldaten auf Ski mit ihren skurrilen Brezelsalz-Gebläsen über die Strecke. Trotzdem musste die Abfahrt nach einem Sturz der Österreicherin Elisabeth Reisinger lange unterbrochen werden. Die Europacup-Gesamtsiegerin aus Oberösterreich, zuletzt in Garmisch und Bansko jeweils beste ÖSV-Abfahrerin, wurde mit Schmerzen im linken Knie vom Notarzt-Hubschrauber zur Untersuchung nach Sion geflogen. Dort wurde bei der 23-Jährigen ein Riss des vorderen Kreuzbandes sowie eine Prellung des Schienbeinkopfes diagnostiziert. Damit ist die Saison für Reisinger vorzeitig beendet. Nach Christine Scheyer der nächste Ausfall.

Elisabeth Reisinger musste nach ihrem Sturz mit dem Hubschrauber abtransportiert werden. <span class="copyright">AP</span>
Elisabeth Reisinger musste nach ihrem Sturz mit dem Hubschrauber abtransportiert werden. AP

Gut-Behrami schaffte es mit hoher Startnummer ganz nach vorne, mit acht Zehnteln vor Suter fiel der erste Abfahrtssieg seit über drei Jahren der schon abgeschriebenen Gesamt-Weltcupsiegerin von 2015/16 sogar deutlich aus. „Wenn die Lockerheit wieder da ist und sich das Skifahren leicht anfühlt, ist man gleich wieder schnell“, meinte die 28-jährige Tessinerin. Die Zweite Suter kann sich hingegen heute die Abfahrts-Kristallkugel holen und sich zur ersten Schweizer Abfahrts-Königin seit Chantal Bournissen 1991 krönen.
Für Venier war es der erste Podestplatz seit Platz drei in Lake Louise. „Ich hatte zwar wieder Fehler, die haben mich aber schneller gemacht“, meinte die Tirolerin. „Mit Platz drei muss man zufrieden sein. Morgen muss ich oben sauberer fahren und vor dem Ziel etwas direkter. Dann schaut es gut aus“, glaubt die Vizeweltmeisterin von 2017.

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