Alles perfekt bis zum Halbfinale

Bettina Plank kämpft am Sonntag um Bronze beim Premier-League-Turnier in Salzburg.
Salzburg Das Maximum wurde zwar verpasst und trotzdem kam Karatekämpferin Bettina Plank ihrem Ziel wieder ein Stück näher. Mit ihrem Halbfinaleinzug beim Premier-League-Heimturnier in Salzburg konnte die seit Wochenbeginn 28-jährige Feldkircherin unabhängig vom Ausgang des Duells um Bronze am Sonntag (9.30 Uhr) gegen Weltranglistenleaderin Serap Öczelik aus der Türkei ihren Punktestand im Race-to-Tokio aufbessern und ihre Position festigen. Weil mit der Iranerin Sara Bahmanyar und Shara Hubrich aus Deutschland die beiden härtesten Konkurrenten vorzeitig ausschieden sind, hat Plank ihren dritten Rang in der bereinigten Wertung der 50-kg-Klasse gefestigt und auf die unmittelbar vor ihr liegende Bahmanyar viel Boden gutgemacht bzw. den Vorsprung auf Hubrich ausgebaut.
Bei ihrem zehnten Antreten beim Heimweltcup startete die Gewinnerin der Europaspiele 2019 aus dem Ländle mit einem 6:2-Erfolg gegen die Bulgarin Kristina Svilenko. Anschließend folgte 4:3 gegen Yorgelis Salazar aus Venezuela, der Plank zu Jahresbeginn in Paris im Achtelfinale unterlag. Im Duell um den Poolsieg zog Vorarlbergs Sportlerin der letzten beiden Jahre gegen die Serbin Jelena Milivojevic nach einem 2:2 aufgrund der Senshu-Wertung (wer den ersten Punkt erzielt, wird bei Punktegleichstand am Ende ohne Kampfrichterentscheid zum Sieger erklärt) in die Vorschlussrunde.
Nach Rückstand Konzept verloren
Im Kampf um den Finaleinzung musste sich Plank gegen die Spanierin Nadia Gomez Morales mit 4:8 geschlagen geben. „Das war richtig bitter, denn nach einem Kopftreffer nach knapp 30 Sekunden Kampfzeit lag ich 1:3 im Rückstand. Danach hatte ich mein Konzept verloren und fand keinen Weg zurück“, beschreibt die Heeressportlerin. „Im Turnier zu bleiben und die Chance auf eine weitere Medaille zu haben, beweist aber, dass wir am richtigen Weg sind und ist enorm wichtig für das Selbstvertrauen.“
Gomez, die im Race-to-Tokio 2447,5 Punkte weniger als Plank zu Buche stehen hat, hatte zuvor Özcelik (4:0), Europameisterin Sophia Bouderbane (4:3) aus Frankreich und die Chinesin Ranran Li (4:3) ausgeschaltet. Im Kampf um ihren ersten Sieg bei einem Premier-League-Turnier trifft die U-21-Europameisterin des Vorjahr mit Miho Miyahara aus Japan auf die regierende Weltmeisterin.
Dem Kampf um Bronze gegen Dauerrivalin Özcelik blickt Plank optimistisch entgegen: „Sie ist auf jeden Fall Favoritin. Trotzdem hoffe ich, mich mit Heimvorteil für die Halbfinalniederlage vor zwei Wochen in Dubai revanchieren zu können. Ein Sieg gegen sie würde den Frust der Halbfinalniederlage lindern und wäre auf jeden Fall der perfekte Motivationsschub in Blickrichtung Europameisterschaft, die in vier Wochen über die Bühne in Bauk geht.
„Durch den Rückstand habe ich das Konzept verloren und fand keinen Weg zurück.“